Liebe Freund*innen des Demokratischen Salons,

die neuen Texte im Demokratischen Salon lassen sich vielleicht unter den Stichworten „Kultur“ – im weitesten Sinne – und „Kinderrechte zusammenfassen. Drei Texte erscheinen in der Rubrik „Kultur“, ein vierter könnte durchaus ebenso dort erscheinen, findet sich aber – da ich immer nur zwei Aspekte auswähle – unter „Migration“ und „DDR“, zwei Texte erscheinen in der Rubrik „Kinderrechte“.

Ein kurzes Editorial:

„Kein Kind zurücklassen“, das war mal das Motto eines gar nicht so schlechten Programms eines größeren Bundeslandes, das Sozial-, Bildungs- und Jugendpolitik miteinander verband, aber dann nach einem Regierungswechsel natürlich nicht mehr so heißen durfte, obwohl es nach einer verschämten Pause weitergeführt und sogar ausgebaut wurde. „Keinen Menschen zurücklassen“ – das wäre vielleicht ein geeignetes Motto für jemanden, der das Amt eines Ostbeauftragten in der Bundesregierung ausübt. Doch gab dieser in einem Interview zu bedenken, dass er etwa 25 Prozent der Menschen in Ostdeutschland, kurz diejenigen, die die Partei mit dem roten Haken auf blauem Grund im Logo wählten, für nicht mehr integrierbar halte. Diese Menschen – so sagte er – wären für die Demokratie verloren. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das nicht eher ein Aufruf war, das eigene Amt abzuschaffen oder einfach nur ein sicheres Mittel, sich eine möglichst große öffentliche Aufmerksamkeit zu sichern. Eine Bankrotterklärung war es allemal. Mich erinnert dies auch ein wenig an einen früheren Bundeskanzler, der einem profilierten ostdeutschen Politiker, der in der kurzen Transformationszeit des Jahres 1990 eines der höchsten Ämter der DDR-Regierung innehatte, einmal sagte, er brauche die Nachfolgepartei der SED wegen ihrer „Ostkompetenz“. Das war in der Presse nicht zu lesen, denn es war damals zumindest unpopulär, jemandem diese Kompetenz geradezu exklusiv zuzusprechen, der damals von einer großen Allianz politischer Akteure für (noch) nicht integrierbar gehalten wurde. Mich treibt nun die Frage um, wem der Ostbeauftragte der Bundesregierung „Ostkompetenz“ zuschreibt und was er darunter versteht.

Der Demokratische Salon hat sich zum zweiten Mal mit diesem Thema in einem Essay befasst. Vielleicht bietet der Essay „Die Sehnsucht recht zu haben – Identitätspolitische Wirrungen des Alltags“ genügend Nachdenkenswertes, auch wenn ich nicht glaube, dass Ostbeauftragte und andere Politiker*innen in vergleichbaren Ämtern ihn lesen werden. Aber wer weiß? Nach der These Milgrams, dass es zwischen zwei Menschen auf diesem Planeten maximal sechs Stationen gibt, bis man*frau sie erreicht, wäre es vielleicht – zumindest vermittelt – möglich. Darüber hinaus geht es in drei Dokumentationen von Gesprächen, die ich in den letzten Wochen führen durfte, um kulturelle Zugänge zu Jüdischem Leben, Antisemitismus und Shoah sowie zur Sichtbarkeit geschlechtlicher Vielfalt. In zwei weiteren Begegnungen geht es um das Thema Kinderrechte und die von Bundestag und Bundesrat beschlossene Novelle des Kinder- und Jugendhilferechts.

Neue Texte im Demokratischen Salon: ein Essay und fünf Begegnungen:  

  • Rubriken Migration und DDR: Der Essay „Die Sehnsucht recht zu haben – Identitätspolitische Wirrungen des Alltags“ schließt an den Essay „Migrationshintergrund ostdeutsch“ an. Im Mittelpunkt steht das über 300 Seiten umfassende Gespräch zwischen Naika Foroutan und Jana Hensel mit dem Titel „Die Gesellschaft der Anderen“. Es geht im Kern um die Frage, was Ostdeutsche und Menschen mit sogenanntem „Migrationshintergrund“ verbindet beziehungsweise nicht verbindet. Ergänzende Aspekte bietet ein Essay von Harry Harun Behr, der sich damit beschäftigt, dass in öffentlichen Debatten Menschen, die als Ein- oder Zugewanderte gelesen werden, vor allem aus dem arabischen Raum, gleichermaßen als „Muslim*innen“ gelesen werden, die viele von ihnen gar nicht sind. Religion funktioniert als Exklusions-Merkmal. Ich habe diesen Essay mit dem neuen Roman „Über Menschen“ von Juli Zeh gerahmt, in dem es  unter anderem um die Frage geht, wie viel Inklusion ein Dorf leisten kann und wie viel Exklusion eine Gesellschaft verträgt. Hier der Text: www.demokratischer-salon.de/beitrag/die-sehnsucht-recht-zu-haben.
  • Rubriken Kultur und Antisemitismus: Der Text „Die Bücherfreundin“ dokumentiert mein Gespräch mit Nora Pester, der Inhaberin des Verlags Hentrich & Hentrich in Leipzig. Der Verlag bietet ein umfangreiches Programm zu jüdischer Geschichte, jüdischem Leben, Erinnerungskultur und – leider in unseren Zeiten immer noch und immer wieder notwendig – Antisemitismus. Nora Pester hat den Verlag vom Gründer Gerhard Hentrich sel. A. vor etwa zehn Jahren übernommen und dafür gesorgt, dass dessen Erbe Früchte trägt. Der Verlag beteiligt sich an dem Gedenkjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Die inzwischen auf etwa 300 Bände angewachsene Reihe „Jüdische Miniaturen“ präsentiert Biografien von Jüdinnen*Juden, die das gesellschaftliche Leben in den verschiedenen Zeiten prägten und uns nach wie vor viel zu sagen haben, gleichviel ob in den Naturwissenschaften, der Medizin, der Musik oder der Literatur. Der Verlag entstand mit dem Buch „Steinerne Zeugen“ im Jahr 1981, als zwei Lehrer zu Gerhard Hentrich kamen, der damals eine Druckerei besaß, weil sie keinen Verleger fanden. Das hat sich inzwischen geändert, auch durch das Wirken engagierter Verlage wie Hentrich & Hentrich. Ein Prinzip des Verlags, in Programm und Veranstaltungen: Machloket. Hier der Text: www.demokratischer-salon.de/beitrag/die-buecherfreundin.
  • Rubriken Kultur und Shoah: Der Text „Die Verb(r)annten“ dokumentiert das zweite Gespräch, das ich mit Jürgen Kaumkötter, dem Direktor des Museums Zentrum für verfolgte Künste in Solingen geführt habe. Im ersten Gespräch hatten wir die Sammlung Gerhard Schneider vorgestellt. Die Sammlung Jürgen Serke war Gegenstand des zweiten Gesprächs. Jürgen Serke hat in den Büchern „Die verbrannten Dichter“ und in „Die verbannten Dichter“ Autor*innen portraitiert, die in der NS-Zeit schikaniert, verfolgt und ermordet wurden. In „Frauen Schreiben“ geht es um Autorinnen*, die sich mit Exil, Diktatur und Shoah auseinandergesetzt haben, „Böhmische Dörfer“ bietet ein Panorama der Autor*innen einer europäischen Literatur-Region, die nach der nationalsozialistischen die kommunistische Diktatur erlebte. Das alle verbindende Thema ist das Schreiben im Exil beziehungsweise aus der Erfahrung des Exils. Die Sammlung Jürgen Serke bietet keinen Literaturkanon, sondern sorgt dafür, dass Autor*innen, die in Vergessenheit geraten sind oder zu geraten drohen, die ihnen zustehenden Leser*innen gewinnen. Wir haben auch über die umfangreiche internationale Vernetzung des Museums sowie die unter anderem von Herta Müller angeregten Planungen eines Exil-Museums in Berlin gesprochen. Das Zentrum für verfolgte Künste arbeitet eng mit der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft zusammen. Hier der Text: www.demokratischer-salon.de/beitrag/die-verbrannten.
  • Rubriken Kultur und Liberale Demokratie: Der Text „Living and Teaching Diversity – Wie die Vielfalt der Geschlechter sichtbar wird“ dokumentiert mein Gespräch mit Frank Pohl, dem Landeskoordinator von „Schule der Vielfalt“ in Nordrhein-Westfalen, und Birgit Palzkill, die Fortbildungen zum Thema Diversität anbietet. „Schule der Vielfalt“ ist ein Anti-Diskriminierungsprojekt, präsent in 14 Bundesländern, in Nordrhein-Westfalen vom Land gefördert seit 2012. Wir haben über die nach wie vor sehr heterogene Stimmung in den Schulen sowie über die Erfolge des Projekts gesprochen, die auch mit den gesellschaftlichen Entwicklungen zusammenhängen, die letztlich zur Anerkennung und Legitimation der „Ehe für alle“ geführt haben. In dem Gespräch werden verschiedene Ansätze, auch kontroverse Themen angesprochen. Bedauerlich, dass es nach wie vor keinen Nationalen Aktionsplan gegen Homo- und Transfeindlichkeit gibt. Die allgemeine gesellschaftliche Entwicklung ist offenbar fortschrittlicher als das Regierungshandeln. Ein kritisches Thema ist das aus der Behindertenforschung entstandene „Trilemma der Inklusion“ (Mai-Anh Boger). Letztlich geht es um die Reflexion von Inklusion und Exklusion, die Analyse und Auflösung von Binarität sowie die Toleranz von Komplexität und um die Akzeptanz von Ambiguitäten. Hier der Text: www.demokratischer-salon.de/beitrag/living-and-teaching-diversity.
  • Rubrik Kinderrechte: Hier sind zwei Texte zu finden: Ein Interview mit Katja Dörner, der Bonner Oberbürgermeisterin, über die Kinderrechte unter dem Motto „Vorfahrt für Kinderrechte“. Wir sprachen über die verschiedenen Vorschläge, die Kinderrechte gemäß der bereits 1990 beschlossenen UN-Kinderrechtskonvention in das Grundgesetz aufzunehmen, Kinderschutz und Frühe Hilfen, Kinderarmut und Runden Tisch gegen Familien- und Kinderarmut in Bonn, jeweils auch in Bezug auf die Spielräume einer Kommune. Die Stadt Bonn bereitet ihre Bewerbung zur „Kinderfreundlichen Kommune“ vor. Etwa 50 Kommunen tragen dieses Gütesiegel bereits. Hier der Text: www.demokratischer-salon.de/beitrag/vorfahrt-fuer-kinderrechte. (Anmerkung: Wenige Tage nach dem Interview mit Katja Dörner kam die Nachricht, dass die Aufnahme der Kinderrechte in das Grundgesetz in dieser Legislaturperiode nicht mehr erfolgt.) Der zweite Text dokumentiert unter der Überschrift „Große Lösung und Kinderrechte“ eine gemeinsame digitale Veranstaltung der AG Kinder, Jugend, Schule des Bonner Kreisverbandes der Grünen und des Demokratischen Salons vom 27. Mai 2021 mit Prof. Dr. Christian Schrapper, Erster Vorsitzender des Instituts für soziale Arbeit (www.isa-muenster.de) und Katja Dörner über die Konsequenzen der zurzeit diskutierten Novelle des SGB VIII, in dem die Aufgaben und Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe geregelt sind. Die Dokumentation enthält die ppt von Christian Schrapper, die alle erforderlichen Informationen anschaulich und übersichtlich präsentiert: www.demokratischer-salon.de/beitrag/große-loesung-und-kinderrechte.

Veranstaltungen mit Beteiligung des Demokratischen Salons im Juni 2021 sowie ein kleiner Ausblick auf den Herbst 2021:

  • Am 16. Juni 2021, 19 – 21 Uhr diskutiere ich mit Susanne Blasberg-Bense, Ministerium für Schule und Bildung Nordrhein-Westfalen und Bernd R. Bauknecht, Lehrer für islamischen Religionsunterricht in Bonn und Autor zahlreicher Materialien, unter anderem über die Bundeszentrale für politische Bildung über rechtliche und pädagogische Grundlagen des Religionsunterrichts. Es geht u.a. um die Frage der Verankerung des Religionsunterrichts im Grundgesetz, den Status der Religionsgemeinschaften, Lehrpläne, Aus- und Fortbildung von Lehrkräften. Ein Schwerpunkt ist die seit einigen Jahren in mehreren Bundesländern erfolgende Einführung bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterrichts. Selbstverständlich werden wir auch über die aktuellen Debatten um die Rolle der türkischen Organisation DITIB als Partner bei der Ausgestaltung des islamischen Religionsunterrichts in Deutschland sprechen. Texte von Bernd R. Bauknecht, darunter ein Doppelinterview mit ihm und der Vorsitzenden des Vereins für transkulturelle Bildung in Bonn, Ayfer Dağdemir (www.anqa-ev.de) sind im Demokratischen Salon zu finden: www.demokratischer-salon.de/beitrag/jenseits-der-kulturen sowie www.demokratischer-salon.de/beitrag/junge-muslime-ganz-anders. Einwahl über https://zoom.us/j/97831603986?pwd=SFMxYmxaMXFSeHNjSG9qWUFvTUlTUT09, Meeting-ID: 978 3160 3986, Kenncode: 977602, Ortseinwahl suchen: https://zoom.us/u/aq4jUiRpH.
  • Am 30. Juni 2021, 14 – 18.30 Uhr moderiere ich einen von Florian Beer und Sophie Brüss vorbereiteten Pädagogischen Fachaustausch von SABRA zum Thema „Israelbezogener Antisemitismus im Bildungskonzept“. Unter anderem wird Julia Bernstein ihre jüngste Veröffentlichung zum Thema vorstellen. Diskutiert wird in vier Arbeitsgruppen über den virtuellen Methodenkoffer MALMAD von SABRA, den ich an dieser Stelle bereits vorgestellt habe, über Fluchtgeschichten im Nahostkonflikt, den deutsch-israelischen Jugendaustausch als Wirkungsfeld gegen Antisemitismus sowie den interaktiven Online-Kurs #DigitalgegenAntisemitismus. Die Ministerien für Schule und Bildung sowie Kinder, Flüchtlinge, Familie und Integration diskutieren zu Beginn mit Olga Rosow, Jüdische Gemeinde Düsseldorf, über Sachstand und Perspektiven in Bildungs- und Jugendpolitik sowie der jeweiligen Praxis von Bildungseinrichtungen. Zur Vorbereitung: www.demokratischer-salon.de/beitrag/suendenbock-israel. Ich werde die Veranstaltung im Demokratischen Salon dokumentieren, u.a. durch ein Interview mit Julia Bernstein, deren Arbeiten ich bereits mehrfach im Demokratischen Salon vorgestellt habe. Anmeldung zur Veranstaltung: Anmeldung Pädagogischer Fachaustausch „Israelbezogener Antisemitismus im Bildungskontext“ (office.com).
  • Save the Date: Veranstaltungen im Herbst werden vorbereitet, darunter eine Veranstaltung zur Ganztagsbildung in Deutschland. Sie findet am 2. November 2021, 19 – 21 Uhr (nach wie vor digital) statt. Nach der Sommerpause werde ich über Details informieren.
  • Save the Date: Der Verein für transkulturelle Bildung (www.anqa-ev.de) in Bonn bietet am 4. Oktober 2021, 18 – 20 Uhr, diesmal live in Bonn-Bad Godesberg eine Veranstaltung zum „Alltag als Religionslehrer*in, die ich moderieren werde. Meine Gesprächspartner*innen sind Lehrer*innen des katholischen, islamischen und jüdischen Religionsunterrichts. Genauere Informationen folgen demnächst.

Weitere Empfehlungen, Veranstaltungen und Texte:

  • Thema Antisemitismus 1: Am 14. Mai 2021 diskutierten während des Ökumenischen Kirchentages in Frankfurt am Main Marina Chernivsky (Geschäftsführerin des Kompetenzzentrums), Benjamin Fischer (Programmmanager der Alfred Landecker Stiftung), Katharina von Schnurbein (Antisemitismusbeauftragte der Europäischen Union, Brüssel/Belgien), Dr. Josef Schuster (Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland, Berlin) über das Thema „Was tun gegen Antisemitismus?“. Moderator war Joachim Frank, Chefkorrespondent der DuMont Mediengruppe. Das 60minütige Video der Diskussion finden Sie hier: https://www.oekt.de/programmsuche#session/130017101/V.DHP-001%C2%A0%C2%A0.
  • Thema Antisemitismus 2: Die Amadeu-Antonio-Stiftung bietet auf der Internetseite www.nichts-gegen-juden.de einen Überblick über die 17 häufigsten antisemitischen Erzählungen und schlägt vor, wie man*frau auf diese Erzählungen fachkundig und möglichst wirksam reagieren könnte. Ergänzend gibt es Informationen über gängige Verschwörungserzählungen auf der Seite www.amadeu-antonio-stiftung.de/verschwoerungserzaehlungen-und-antisemitismus. Auf den ersten Blick amüsant, aber leider nicht irreal, der DIY-Entschwörungsgenerator, mit dem jede*r sich eine eigene Verschwörungserzählung zusammenbauen kann: www.amadeu-antonio-stiftung.de/glaubnichtalles. Die Absurdität von Verschwörungserzählungen lässt sich auch in pädagogischen Prozessen auf diese Art meines Erachtens gut aufarbeiten.
  • Thema Festjahr 1700 Jahre Jüdisches Leben: Das Museum Zentrum für verfolgte Künste bietet im Rahmen des Festjahres drei Ausstellungen. Es handelt sich um die Ausstellungen „…und laut zu sagen: Nein“ (gemeinsam mit dem Max-Leven-Zentrum), „Boris Lurie: Das Haus von Anita“ (unterstützt durch die Boris Lurie Art Foundation in NewYork) sowie „Ecraser l’infâme – Künstler und das Konzentrationslager – die Sammlung der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen“ (u.a. unterstützt durch die Kulturstiftung des Bundes und die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien). In der Ankündigung lesen wir: Alle drei Ausstellungen zeigen Strategien, sich unter den Bedingungen der mörderischen Diktatur des NS-Systems die Individualität zu bewahren, sich der Vereinnahmung durch den Nationalsozialismus zu widersetzen, laut oder leise ‚Nein‘ zu sagen.“Weitere Informationen siehe unter www.verfolgte-kuenste.de.
  • Thema Kinderrechte 1: Das Institut für soziale Arbeit lädt ein zum Fachkongress Kinderrechte 2021 am 16. und 17. September 2021. Der online-Kongress will Raum und Rahmen bieten, über Bedeutung und Praxis der Kinderrechte zu debattieren, und er will kritisch danach fragen, was und wie Kinderrechte konkret dazu beitragen, allen Kindern ein gelingendes Aufwachsen zu ermöglichen. Expert*innen aus Praxis, Wissenschaft, Politik und Forschung unterstützen den Kongress mit Vorträgen und Diskussionsbeiträgen. Partner ist die Outlaw-Stiftung. Weitere Informationen und Anmeldung über kinderrechte-kongress.de.
  • Thema Kinderrechte 2: Das Kompetenznetzwerk Demokratiebildung im Kindesalter des Deutschen Kinderhilfswerks bietet Informationen und Materialien zur Verwirklichung der Kinderrechte in Bildungsinstitutionen. Vorgestellt werden Modellprojekte und Forschungsergebnisse, die zeigen, dass die Kinderrechte unabhängig vom Alter junger Menschen immer ein Thema sind und dass es für jedes Alter Möglichkeiten gibt, dass Kinder ihre Rechte formulieren und im Dialog mit Gleichaltrigen und Älteren diskutieren und vielleicht auch durchsetzen. Das Forschungsinstitut InterVal GmbH hat im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes eine erste umfassende Feldanalyse zum Thema „Demokratiebildung im Primarbereich“ durchgeführt, bezogen auf die Bereiche Hort und Ganztag. Weitere Informationen: kompetenznetzwerk-deki.de. Die Studie ist zu finden unter www.kompetenznetzwerk-deki.de/feldanalyse.
  • Thema Frauenrechte: Seit dem 1. Juni 2021 ist die Outdoor-Foto-AusstellungSmile Effekt – 60 Jahre Antibabypille“ auf dem Alten Markt in Hilden zu sehen, im Anschluss im Innenhof des Wilhelm-Fabry-Museums. Das Museum kündigt die Veranstaltung mit folgendem Text an: Mit der Legalisierung der Antibabypille – im Jahr 1960 in den USA und ein Jahr später in der BRD – wurde ein gewaltiger Schritt in Richtung Selbstbestimmung und Freiheit der Frau getan. Smile Effekt von Angelina Vernetti beschäftigt sich mit der Antibabypille und ihren soziokulturellen wie gesundheitlichen Auswirkungen. Dabei stehen Porträtaufnahmen von betroffenen Frauen, verbunden mit persönlichen Aussagen zum Thema Pille, im Zentrum. Ergänzt wird das visuell kreative und einfallsreiche Konzept collagenartig mit Stillleben, historischen Werbeanzeigen, aber auch zeitgeschichtlichen Kommentaren.“ Weitere Informationen unter www.wilhelm-fabry-museum.de, auch auf dem youtube-Kanal der Stadt Hilden.
  • Thema Zukunft in der Vergangenheit: Die Galerie Zilberman in Berlin und Istanbul präsentiert neue Arbeiten von Sandra del Pilar, Thema: „Our Future Was Yesterday“. Sandra del Pilar verwendet alte Holzschnitte aus dem 18. bis zum 20. Jahrhundert, die aktuelle Eindrücke wiederzugeben scheinen. Sie zeichnet zeitgenössische Elemente in die historischen Bilder und sorgt so dafür, dass dort eine Zukunft erscheint, die zur Zeit der Entstehung nicht vorhersehbar war. Auf diese Weise entwickelt Sandra del Pilar ein Verständnis für die konstruierte Qualität der Geschichtsschreibung und die Konditionierung von Sehgewohnheiten. Siehe hier: artsy.net/viewing-room/zilberman-gallery-sandra-del-pilar-interventions/works.

(Alle Zugriffe im Internet erfolgten zwischen dem 1. und dem 6. Juni 2021.)

Ich wünsche allen meinen Leser*innen viel Gewinn beim Lesen und Nachdenken! Mein herzlicher Dank gilt all denen, die mich auf die ein oder andere der oben genannten Empfehlungen hingewiesen haben oder bei meinen Texten durch Anregungen, Gespräche, Korrekturen so diskussionsfreudig unterstützen. Ich würde mich freuen, wenn diejenigen, die in den sozialen Netzwerken unterwegs sind, dort auf den Demokratischen Salon hinweisen.

In etwa vier Wochen melde ich mich wieder.

Ich grüße Sie / euch alle herzlich.

Ihr / Euer Norbert Reichel