Veranstaltungen, Ausstellungen und Wettbewerbe
Empfehlungen des Demokratischen Salons
Auf dieser Seite finden Sie Veranstaltungen und Ausstellungen, gelegentlich auch den ein oder anderen Wettbewerb, die ich Ihnen empfehlen möchte. Es handelt sich um eine rein subjektive Auswahl. Die Termine und Kurzbeschreibungen werden regelmäßig ergänzt, abgelaufene Termine werden gestrichen, sodass Sie sich jederzeit aktuell informieren können, wo Sie vielleicht demnächst einmal vorbeischauen können.
Sie können detaillierte Informationen über die hier empfohlenen Veranstaltungen und Ausstellungen nach Orten sortiert direkt über die Sprungmarken erreichen. Sie finden Veranstaltungen und Ausstellungen in Berlin (Kinder der Haft, Iran 1981, Wo blieben die Nazis nach 1945?), Bonn (Heldinnen, Gregory Crewdson), Düsseldorf (Holo-Voices), Darmstadt (Fotoausstellung zum Krieg gegen die Ukraine), Frankfurt am Main (Fotografin Ruthe Zuntz, Jüdisch-Politisches Lehrhaus), Hamburg (Jüdische Kinderwelten), Hilden (Fotografien aus dem amerikanischen Bürgerkrieg), Lübeck (Thomas Mann), Postdam (Ergreifung Eichmanns) und Wiesbaden (Programm des Jüdischen Lehrhauses), eine überregionale Veranstaltung (Augen-Auf-Kinotag in sechs Städten).
Berlin
Kinder der Haft: Zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember 2025, 18:00 Uhr lädt die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in ihren Räumen in der Kornenstraße 5, 10117 Berlin zu folgender Veranstaltung ein: „Was das so mit uns allen gemacht hat…“ Leben mit den Folgen der Haft – Kinder politisch Verfolgter“. Auch mehr als 35 Jahre nach dem Ende der DDR sind die Folgen politischer Haft noch deutlich spürbar, nicht nur bei den ehemals Inhaftierten selbst, sondern auch bei ihren Kindern, der „zweiten Generation“. Über deren emotionale, psychologische und soziale Herausforderungen sprechen Katrin Klein, die kurze Zeit im Heimaufwuchs, weil ihre Eltern wegen versuchter Republikflucht inhaftiert wurden, Joachim Desens, dessen Vater vom Sowjetischen Militärtribunal zur Zwangsarbeit in Workuta verurteilt wurde (er selbst wurde später in der Bundesrepublik geboren), Stefan Trobisch-Lütge, Leiter der Beratungsstelle Gegenwind. Es moderiert die Regisseurin und Autorin Alexandra Pohlmeier, aus deren Interviewreihe „Folgen der Haft“ am Abend Bilder gezeigt werden. Die Veranstaltung kann auch im Livestream verfolgt werden. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Stiftung. (Quelle: Information der Stiftung vom 26. November 2025.)
Iran 1981: Am 2. Dezember, 20:00 Uhr stellt Bahram Moradi In den Räumen der Fired_Up_Agentur (ehemalige Tucholsky-Buchhandlung, Tucholskystraße 47, 10117 Berlin) seinen ins Deutsche übersetzten Roman „Das Gewicht der anderen“ (Göttingen, Wallstein, 2025) vor. Die Lesung wird auf Farsi und Deutsch, das anschließende Gespräch auf Deutsch stattfinden. Zur Handlung: Iran, Juni 1981: Zwei Jahre nach der Islamischen Revolution wird der junge Peyman Bamshad aufgrund einer Verwechslung festgenommen. Seine Jugend erlebt er in verschiedenen Haftanstalten. Um dem Grauen von Folter und Hinrichtungen zu entkommen, entwickeln die Jugendlichen dort eine eigene Sprache und einen bitteren Humor. Nach seiner Entlassung zieht Peyman sich in den Keller seines Elternhauses zurück. In seinem vierzigsten Lebensjahr beschließt er, sich von der Last des Erlebten zu befreien und einem Selbst auf die Spur zu kommen, das kaum Gelegenheit hatte, sich zu entwickeln. Auf der Suche nach sich selbst führt er uns durch die Absurdität der postrevolutionären Jahre im Iran. „In jenen Jahren waren die Menschen in zwei Gruppen eingeteilt. Jene, die Fragen stellten, und jene, die antworten mussten.“ (Quelle: Newsletter des Programms Weiter Schreiben vom 22. November 2025.)
Wo waren die Nazis nach dem 8. Mai 1945? Die Wanderausstellung „‚Die Nazis waren ja nicht einfach weg‘. Vom Umgang mit dem Nationalsozialismus in Deutschland seit 1945“ wurde vom Schulmuseum der Universität Erlangen-Nürnberg konzipiert. Erste Station ist das Dokumentationszentrum Topographie des Terrors (Niederkirchner Str. 8, 10963 Berlin). Die Ausstellung wurde gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern entwickelt und richtet sich insbesondere an junge Menschen. Weitere Informationen auf der Seite der Topographie des Terrors. Die Ausstellung ist bis zum 11. Januar 2026 täglich von 10 bis 20 Uhr bei freiem Eintritt zu sehen.
Bonn:
Heldinnen: Die Ausstellung „Heldinnen / Sheroes“ im Bonner Frauenmuseum (Im Krausfeld 10, 53111 Bonn) ist bis zum 31. Dezember 2025 zu sehen (Dienstag bis Samstag 14.00 bis 18.00 Uhr und am Sonntag von 11.00 bis 18.00 Uhr). Sie wurde von Marianne Pitzen und Regina Hellwig-Schmid Über 50 Künstlerinnen zeigen ihre Sicht auf Hunderte Frauen, die sich für die Demokratie, für die Freiheit engagierten, dabei oft ihr Leben und ihre eigene Freiheit riskierten, 1848, im Kaiserreich, in der NS-Diktatur, in den USA, in Afghanistan und anderswo. Darunter sind mehrere Trägerinnen des Friedensnobelpreises wie Bertha von Suttner und Malala Yousafzai beziehungsweise des Alternativen Nobelpreises wie die Gründerin von medica mondiale Monika Hauser. Unter den Künstlerinnen sind unter anderem Marina Abramović, Firouzeh Görgen-Ossouli, Nicole Günther, Sandra del Pilar, Pussy Riot und Yasemin Yilmaz Zsuzsi.
Ausstellung Gregory Crewdson: Die Retrospektive der Werke des US-amerikanischen Fotokünstlers ist bis zum 22. Februar 2026 geöffnet. Sie umfasst alle seine Fotoserien, die sich vor allem dadurch auszeichnen, dass sie einen Moment zeigen, zu dem es offensichtlich ein Davor und ein Danach gibt, das sich durchaus aus den Bildern erschließen lässt. Manches wirkt irreal, sogar unheimlich, aktuelle wirtschaftliche und soziale Krisen, nicht nur in den USA, erhalten eine beunruhigende Perspektive, die zugleich hoffen lässt, dass die Momente danach sich nicht so ereignen mögen wie es das jeweilige Bild zeigt. Die Ausstellung gibt auch einen Einblick in die Werkstatt des Künstlers, der in manchen Serien über 40 Fotografien überblendete und ein größeres Team beschäftigte, um die gewünschten Eindrücke fotografisch festzuhalten. Es gibt einen Film zur Ausstellung und einen Katalog.
Düsseldorf:
HOLO-VOICES – Ministerpräsident Hendrik Wüst MdL und Kulturministerin Ina Brandes eröffnen am 27. Januar 2026, 11:00 Uhr, UNESCO-Welterbe Zollverein (Gelsenkirchener Straße 181, 45309 Essen) einen einzigartigen Erinnerungs- und Lernort auf Zeche Zollverein. Eröffnet werden auch die Begleitausstellungen „Frag nach!“ und „Unter Tage – Unter Zwang“. Mit dem Projekt HOLO-VOICES des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und der Technischen Universität Dortmund entsteht auf dem Welterbe Zollverein ein neuer Ort der Erinnerung, der den Überlebenden des Holocausts eine Stimme für die Ewigkeit gibt. Mit HOLO-VOICES werden die Erfahrungsberichte von Überlebenden des Holocausts für nachkommende Generationen dauerhaft gesichert und für die Bildungsarbeit zugänglich gemacht. Dank modernster KI und Hologramm-Technik werden die Aufnahmen von Zeitzeugen fotorealistisch als dreidimensionales Hologramm dargestellt. Das ermöglicht eine direkte Begegnung mit den Zeitzeugen und einen lebendigen Austausch. So bleiben die persönlichen Geschichten der Zeitzeugen mit einem klaren Auftrag für nachfolgende Generationen erhalten. Im Dezember folgt die Einladung mit dem offiziellen Anmeldelink. (Der Text orientiert sich an dem „Save the Date“ der Landesregierung vom 30. Oktober 2025.)
Darmstadt:
Fotoausstellung zum Krieg gegen die Ukraine: In der Fotoausstellung „Die Augen des Krieges“ im Deutschen Polen-Institut (Residenzschloss 1, 64283 Darmstadt) zeigen bis zum 30. Januar 2026 polnische Fotografen und Fotografinnen, Journalistinnen und Journalisten den russischen Krieg gegen die Ukraine seit dem 24. Februar 2022, dem Tag, an dem der Krieg begann. Ihrer Arbeit ist es zu verdanken, dass der Krieg in der Ukraine und das Leid der ukrainischen Nation bis in entlegene Teile der Welt sichtbar wird. Die acht Fotografen der zwölf ausgestellten, großformatigen Werke wurden bei den wichtigsten Fotowettbewerben wie World Press Photo und Pictures of The Year ausgezeichnet, darunter Wojciech Grzędziński, Marek M. Berezowski und Tomasz Lazar. Ergänzt wird die Ausstellung durch die Beschreibungen der Kriegserlebnisse der Fotografinnen und Fotografen, zusammengefasst von der polnischen Presse- und Rundfunkjournalistin und Buchautorin Magdalena Rigamonti. Die Ausstellung ist Teil des Polish Freedom Week des Polnischen Instituts Düsseldorf. Sie wird von Darmstadt Marketing unterstützt. (Der leicht überarbeitete Text folgt der Ankündigung auf der Internetseite des Deutschen Polen-Instituts.)
Frankfurt am Main
Jüdisch Politisches Lehrhaus: Nach längerer Pause wird Frankfurter Reihe „Jüdisch Politisches Lehrhaus“ mit drei Veranstaltungen fortgesetzt, denn: „Freiheit ist im Judentum eine Mizwa, eine Pflicht. Deshalb ist es so wichtig, den Anteil des Judentums an der Demokratie zu ermessen.“ Ort: Gewölbekeller „Goldener Apfel“ am nördlichen Ende der einstigen Judengasse (An der Staufenmauer 11, 60311 Frankfurt am Main, Tram-, Bus- und U-Bahnhaltestelle Konstablerwache. Der Eintritt ist gratis. Die Termine: 27. November 2025, 19:00 Uhr: Judentum und sozialer Zusammenhalt mit Aaron Schuster, Stadtrat in Würzburg und Leiter der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST). Thema ist die jüdisch-politische Perspektive auf die sozialen Werte und was die Mehrheitsgesellschaft davon lernen kann. 8. Dezember 2025, 19:00 Uhr: Das Judentum und das Politische mit Rabbinerin Elisa Klapheck: „Politisch“ ist das Gegenteil von „autokratisch“. Die jüdische Streitkultur ist auch ein Streit mit Gott, der zu demokratischen Strukturen führt. Die jüdische Tradition hat im Talmud ein unendliches Parlament geschaffen, das uns einlädt, den Streit für die richtigen Entscheidungen fortzusetzen. Die talmudische Streitkultur ist eine wichtige Tragfläche für demokratisches Denken. 2. Februar 2026, 19:00 Uhr Klimawandel und Nachhaltigkeit im Judentum mit Rabbinerin Jasmin Andriani und Rabbinerin Elisa Klapheck: Anlässlich des Tu Bischwat-Festes (jüdisches Neujahrsfest der Bäume) geht es um die Rechte der Natur, den Artenschutz und die Anerkennung der Vielfalt in Flora und Fauna als eine eigene ökologische Sichtweise aus dem Judentum. (Einladung des Veranstalters vom 2. November 2025.)
What A Familiy: Das Jüdische Museum in Frankfurt am Main (Bertha-Pappenheim-Platz 1) zeigt bis zum 15. Februar 2026 die Ausstellung „Ruthe Zuntz – 500 Jahre im Fokus“. Thema ist die 500jährige Familiengeschichte der israelischen Fotografin Ruthe Zuntz, beginnend mit Briefen ihres Vaters Simon Zuntz und seine Kindheitserinnerungen an Frankfurt am Main. Die Geschichte der Familie Zuntz führt von der Frankfurter Judengasse nach Großbritannien, Israel, in die USA und zurück nach Deutschland. Ruthe Zuntz wurde 1971 in Haifa geboren und zog 1991 nach Berlin. Berühmte Persönlichkeiten waren Leopold Zunz, Mitbegründer der Wissenschaft des Jugendtums und die Gründung des Kaffee- und Röstunternehmens A. Zuntz sel. Wwe durch Rachel Zunz-Hess. Thema der multidimensionalen Ausstellung ist nicht nur die Familiengeschichte, sondern auch die Frage nach Erinnerung und Trauer in der zweiten und dritten Generation der Shoah. Die Ausstellung wird vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain, der Ernst Max von Grunelius-Stiftung, der Berthold Leibinger-Stiftung, der Schleicher Stiftung und der Egon Gerson Stiftung gefördert.
Hamburg:
Jüdische Kinderwelten: In Hamburg wurde im Juli 2025 die Dauerausstellung „Jüdische Kinderwelten – Die Geschichte der Israelitischen Töchterschule“ eröffnet. Sie ist in der gleichnamigen Volkshochschul-Gedenk- und Bildungsstätte in der Karolinenstraße 35 zu sehen (Do 14.00 – 17.00 Uhr, So 10.00 – 14.00 Uhr) Heike Linde-Lembke berichtete in der Jüdischen Allgemeinen: Zu sehen sind „Gegenstände aus einer anderen Zeit, die für die Schülerinnen der Israelitischen Töchterschule in Hamburg einmal sehr wichtig waren“: eine Schultasche, Schlittschuhe, Lehrbücher, Briefe von Schülerinnen an eine Lehrerin. Die Schule pflegte „ein modernes Bildungsprogramm“, Fremdsprachen, Naturwissenschaften ebenso wie religiöse Bildung. Unterrichtet wurden etwa 500 Schülerinnen in 16 Klassenräumen. Die Ausstellung zeigt jüdisches Leben in der Kaiserzeit, der Weimarer Zeit und unter dem Nationalsozialismus. Die Schule wurde in den Jahren 1933 bis 1942 „zu einer Art Zufluchtsort für jüdische Kinder. Die Ausstellung endet mit der Frage: ‚Wie wollen wir heute erinnern und handeln?‘“ Die Ausstellung wurde von der Leiterin der Gedenkstätte Anna von Villiez kuratiert. Schulklassen sind willkommen.
Hilden:
Fotografien aus dem amerikanischen Bürgerkrieg: Das Kulturamt der Stadt Hilden lädt am 12. Dezember 2025, 19.30 Uhr zur Buchvorstellung und Vortrag von Michael Ebert über Fotografien aus dem Amerikanischen Bürgerkrieg 1861 – 1865 im Wilhelm-Fabry-Museum ein. Dieser Krieg war das erste historische Ereignis, das umfassend fotografisch dokumentiert wurde. Grundlage des Vortrags ist unter anderem die 2017 von Michael Ebert im Wilhelm-Fabry-Museum kuratierte Ausstellung „Im Felde verwundet“. Die technische Qualität dieser frühen Fotografien ist teilweise atemberaubend, denn das damals verwendete Kollodium-Verfahren lieferte kornfreie Bilder von einer immensen Vergrößerbarkeit. Der von Michael Ebert herausgegebene Bildband „Fotografien aus dem Amerikanischen Bürgerkrieg 1861 – 1865“ erschien im Oktober 2025 bei morisel. Der Band enthält rund 200 der eindrucksvollsten Fotos der Ausstellung. (Quelle: Information der Stadt Hilden vom 24. November 2025.
Lübeck:
150 Jahre Thomas Mann: Die Ausstellung Titel „Meine Zeit – Thomas Mann und die Demokratie“ ist bis zum 18. Januar 2026 im Annen-Museum Lübeck (St. Annen-Str. 15, 23552 Lübeck) zu sehen. Sie wird durch Literarische Stadtspaziergänge auf den Spuren von Thomas Mann durch die Altstadt, einen Podcast des Buddenbrookhauses, Workshops zu politischer Sprache für Schüler:innen und ein Kinderhörspiel ergänzt. Die Reihe „Vier gewinnt – Re-Read Thomas Mann“ widmet sich seinen bekanntesten Erzählungen. Weitere Veranstaltungen beleuchten seine großen Romane von den „Buddenbrooks“ bis zu den „Bekenntnissen des Hochstaplers Felix Krull“. Es gibt einen begleitenden Ausstellungskatalog. Am 4. Dezember 2025, 19:00 Uhr wird Florian Illies in den Media Docks. von Thomas Manns Leben im Exil in Sanary erzählen und lesen (sein Buch „Wenn die Sonne untergeht“ erschien 2025 bei C.H. Beck). Zu empfehlen ist auch die Literarische Mittagspause, die erstmals am 3. Dezember 2025 besucht werden kann, Das Format findet einmal im Monat jeweils mittwochs von 12:30-13:00 Uhr statt. Thema sind biografische Themen der Familie und deren künstlerische Werke.
Potsdam:
Ausstellung über Ergreifung und Prozess Adolf Eichmanns: Im Filmmuseum Potsdam ist bis zum 1. Februar 2026 die Multimedia-Ausstellung „How To Catch a Nazi“ zu sehen. Sie zeigt, wie der israelische Geheimdienst Mossad und der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer im Jahr 1960 Adolf Eichmann in Argentinien ausfindig machten, wie seine Entführung nach Israel durchgeführt und wie ihm schließlich der Prozess gemacht wurde. Es war der erste große Prozess, in dem Opfer des Holocaust vor der Weltöffentlichkeit Zeugnis von den Verbrechen der Nazis ablegten. Kurator ist Avner Abraham, ehemaliger Mossad-Agent. Die Ausstellung stammt aus Israel und den USA und wurde von der Adolf Rosenberger gGmbH aus den USA nach Deutschland gebracht, zunächst nach München. Lena Schneider berichtete im Tagesspiegel. Sie zitiert den Historiker Frank Bajohr, die Ausstellung enthalte „zwei zentrale Botschaften. Es sei wichtig, ‚die Frage zu stellen, wer die Opfer zu Opfern gemacht hat.‘ Es könne nicht sein, der Opfer zu gedenken, aber zu sagen: ‚Opa war kein Nazi.‘ Zweitens, mit Verweis auf Fritz Bauer, der Eichmanns Aufenthaltsort an den Mossad weitergab: ‚Das Beispiel Eichmann zeigt, dass Gerechtigkeit manchmal etwas ungerade Wege gehen muss.‘ (…) Vielleicht, so Bajohr, würden sich russische Soldaten und deren Befehlshaber dereinst im Jahr 2080 auch dafür verantworten müssen, was 2022 in Butscha geschah. ‚Es ist nie zu spät.‘“ Weitere Informationen im Demokratischen Salon im Interview mit Christoph Rückel, der die Ausstellung nach Deutschland holte: „Zivilcourage und Rechtsstaat“. Der Film im Kontext der Ausstellung entstandene Spielfilm „Operation Finale“ ist bei Netflix im Programm.
Jüdisches Lehrhaus Wiesbaden: Das Programm für die zweite Jahreshälfte 2025 liegt vor. Themen sind unter anderem das Gedenken an Seligmann Baer, Feminismus und Prostitutionskritik, Paul Celans „Todesfuge“, jüdisches Leben unter dem Halbmond, Erinnerung an Displaced Persons nach 1945 und die Provenienzforschung. Anmeldung ist zu allen Veranstaltungen erforderlich! Am 26. November, 19:00 Uhr, stellt Axel Doßmann die erste Sammlung von Interviews mit Shoah-Überlebenden aus dem Jahr 1946 vor. Ihre Stimmen wurden unmittelbar nach dem Überleben aufgenommen (Ort: Jüdische Gemeinde Wiesbaden. In Kooperation mit der Zentralen Stelle für Provenienzforschung Hessen wird Miriam Olivia Merz am 4. Dezember, 18:00 Uhr, Einblick in die Arbeit zur Aufklärung von im Nationalsozialismus verfolgungsbedingt entzogenen Kulturguts geben (Ort: Museum Wiesbaden, Friedrich-Ebert-Allee 2, Vortragssaal). (Gemäß Pressemitteilung des Lehrhauses vom 24. August 2025.)
Überregionales beziehungsweise an verschiedenen Orten:
Augen-Auf Kinotag: Die Stiftung EVZ lädt zum 27. Januar 2026 zum zweiten Mal ein zum „Augen-Auf-Kinotag“ zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Der Start findet zum 27. Januar 2026 findet zeitgleich in Berlin, Dresden, Erfurt, Frankfurt am Main, Rostock und Stuttgart statt (Kinos: Berlin, Delphi Filmpalast & delphi LUX, Dresden, Schauburg, Erfurt, Cinestar, Frankfurt a. M., Cinema, Rostock, Lichtspieltheater Wundervoll, Stuttgart, Atelier am Bollwerk). Gezeigt wird der Film „Das geheime Stockwerk“ (Regie: Norbert Lechner). Der Film ist ab 12. März 2026 bundesweit im Kino zu sehen. An den Vormittagen vom 27. und 28. Januar sind Schulklassen eingeladen, ein von Filmexpert:innen und Fachjury kuratiertes Schulkinoprogramm zu erleben. Filmgespräche begleiten jede Vorführung, die das Gesehene vertiefen und unterschiedliche Perspektiven miteinander ins Gespräch bringen. Vertreter:innen aller ausgewählten Filme nehmen an den Schulvorführungen teil. Darüber hinaus stehen Lehrkräften unterstützende Begleitmaterialien zur Vorbereitung zur Verfügung. Fortbildungen für Lehrkräfte bieten zusätzlich praxisnahe Impulse für den Unterricht und die Erinnerungsarbeit. Weitere Informationen über die Anmeldemodalitäten und die weiteren Filme auf der oben genannten Internetseite (Pressemeldung der Stiftung EVZ).
