Coriolanus in der Ukraine
Tragischer Held zwischen Krieg und Politik
(deutsche Übersetzung und englischer Originaltext)
„Had I a dozen sons, each in my love alike and none less dear than thine and my good Marcius, I had rather had eleven die nobly for their country than one voluptuously surfeit out of action.” (Volumnia, mother to Coriolanus, in William Shakespeare, Coriolanus, Act I, Scene III, ins Deutsche übersetzt von Dorothea Tieck: „Hätte ich zwölf Söhne, jeder meinem Herzen gleich lieb und keiner mir weniger teuer als dein und mein guter Marcius, ich wollte lieber elf für ihr Vaterland edel sterben sehn, als einen einzigen in wollüstigem Müßiggang schwelgen.“
Die Premiere des Stücks „Coriolanus“ auf der Grundlage von Shakespeares Tragödie fand am 25. Dezember 2018 im Ivan Franko Theater in Kyiv statt, wenige Monate bevor der Präsidentschaftswahl, die Wolodymyr Selenskyj an die Spitze der ukrainischen Politik brachte. Das Stück wurde als eine Warnung vor den Gefahren des Populismus aufgenommen, die der damalige Präsidentschaftskandidat verkörperte. In dieser Zeit lief der russisch-ukrainische Krieg bereits seit vier Jahren und die ukrainische Gesellschaft hatte bereits Erfahrungen mit öffentlichen Diskussionen über die Teilnahme von Helden des Euromaidan (Menschen, die an den Protesten gegen militärische Spezialkräfte des Regimes von Janukowytsch während der Revolution der Würde in den Jahren 2013 und 2014 teilgenommen hatten) und von Kriegsveteranen am politischen Leben des Landes. Selenskyj schaffte es, öffentliche Unterstützung zu gewinnen, indem er auf Kriegsmüdigkeit und Ressentiments gegen das politische Establishment setzte. Das ukrainische Militär wurde angesichts des versprochenen Friedens an die Seite gedrängt.
So war es bis zum Februar 2022, als der Krieg plötzlich ins Licht der Öffentlichkeit rückte. Selenskyj musste nun das Militär unter den Bedingungen einer russischen Invasion auf allen Linien in den Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit stellen. In den ersten Februartagen 2024 hatte Selenskyj General Walerij Saluschnyj gefeuert, den höchsten Militärführer des Landes, der hoch angesehen war, weil er erfolgreich die Russen zurückschlug. Diese Entscheidung löste große Kontroversen aus und sorgte einmal mehr für heftige Diskussionen in der Ukraine. Wer sich die ursprüngliche Fassung des Stücks im Dezember 2018 und dann dasselbe Stück im Februar 2024 anschaute, fand eine unterschiedliche Vision, wie Shakespeares Stück von dem ukrainischen Publikum zu verschiedenen Zeiten und unter verschiedenen Umständen aufgenommen wurde. Die die Stimmungslage treffende ukrainische Sprache des Stücks trägt zu dieser Rezeption bei: Dmytro Pawlytschko (1929-2023), klassischer Autor der ukrainischen Literatur und Autor der zweiten ukrainischen Übersetzung des Stücks (die erste Übersetzung klingt archaisch, zumal sie ein Jahrhundert früher aus der Feder von dem anderen kanonischen Dichter Pantelejmon Kulisch verfasst wurde) hob die zeitgenössischen Botschaften des Texts Shakespeares hervor. Seit Beginn der umfassenden russischen Invasion erhielt der Kyiver „Coriolanus“ neue Bedeutungen, indem das ukrainische Publikum es im Allgemeinen als ein politisches Ereignis sah und reale Geschehnisse im eigenen Land wie in einem Vergrößerungsglas erkannte.
Als Schauspieler portraitiert Dmytro Rybalevsky die Figur des tragischen Helden Caius Marcius Coriolanus überzeugend als einen Mann, der einen blutigen Krieg gegen die feindlichen Volsker gewann und dessen nächster Karriereschritt der Weg in die Politik war, der dann aber zum Opfer seiner eigenen Unbeweglichkeit wurde. So wie in den antiken Zeiten ein Held immer die Eigenschaften behält, für die er verehrt oder gefürchtet wird, führt in der Interpretation des Regisseurs Dmytro Bohomazov die unerbittliche Natur des Helden zur Unfähigkeit, sich an ein friedliches Leben anzupassen, und bezeugt somit das nicht reparierbare psychologische Trauma, das der Krieg ihm zugefügt hatte. Rybalevskys Coriolanus erscheint als Opfer einer posttraumatischen Belastungsstörung und seine Integrität wandelt ihn in einen Verräter, als er sich weigert, sein Verhalten zu ändern, um dem römischen Volk zu gefallen und seinen „Wählern“ nah dem Munde zu reden.
Eine moderne Gesellschaft lebt nun einmal nach anderen Regeln. In Dmytro Bohomazovs Vorstellung und Auftritt sind Krieg und Politik kaum miteinander vereinbar, sodass der Kriegsheld, der in Friedenszeiten sich nicht ändert, verdammt ist zu sterben. Held gegen Gesellschaft ist ein klassisches Thema, das auf der Bühne des Ivan Franko Theaters aufgeführt wird. Zunächst stürzt das Volk das für Coriolanus feierlich errichtete Monument von seinem Sockel und seine Tribune (clownische Charaktere, gespielt von Ostap Stupka und Ivan Sharan, der geradezu grotesk die Manierismen von Wolodymyr Selenskyj mit einem unheimlichen Ergebnis) richten an seiner Stelle eine Sauna ein, um ihren politischen Sieg zu feiern. Coriolanus selbst, der gleichermaßen Held und Verräter ist, stirbt von den Händen seiner neuen Alliierten und früheren Feinde. Als Gegensatz zu Rybalevskys unerbittlichem Helden spielen Bohdan Beniuk als Menenius Agrippa, Oleksiy Bohdanovych als der volskische Kommandeur Tullus Aufidius, Volodymyr Koliada und Volodymyr Abazopulo als römische Senatoren die Rolle ausgefuchster Politiker, die in der Lage sind, die Situation zu erfassen und unangenehme Kompromisse zu schließen.
Gewissermaßen macht sich der Regisseur über alle anderen Charaktere lustig, insbesondere das sogenannte „gemeine Volk“, das Stöcke trägt und Trompete spielt (Volodymyr Nikolaienko verwendet das Musikinstrument in einer sehr innovativen Art und Weise: er bläst durch beide Enden, küsst das Mundstück und vermittelt so die emotionalen Reaktionen der römischen Bürger). Gleichzeitig ist hier das gemeine Volk voller Leben und Charakter, trotz ihrer grauen Kleidung, die dem notorischen russischen Watnik gleicht, einer warmen baumwollenen Jacke. Coriolanus erweist sich als Militär in der Politik irritierend für seine Wähler und die Volkstribunen, die diese Wähler in jeder möglichen Art manipulieren. Oleksiy Busko, der Choreograph der Vorstellung, zeigte das physische Talent und die militärische Agilität des Helden, indem er die Bewegungen aller anderen Charaktere verlangsamt: wir stellen fest, dass der Krieger sich sehr schnell bewegt und schon einige Schritte gegangen ist, während die anderen sich noch nicht einmal umgedreht haben.
Der Bühnenbildner Petro Bohomazov und der Videoingenieur Oleksandr Rozhkov schufen wahrhaft einfache, aber eindrucksvolle Bilder. Im Hintergrund gibt es symbolische Projektionen von Wolken und einer stürmischen Meeresküste. Sie sind vom Publikum durch eine transparente Glasbarriere in der Mitte der Bühne getrennt; es ist wie eine Reality-Show, in der die Handlung auf beiden Seiten des Glasvorhangs spielt, sodass eine Freund-oder-Feind-Dichotomie entsteht.
Coriolanus ist eine männlich dominierte Vorstellung, mit nur zwei weiblichen Rollen neben den charismatischen Besonderheiten (die Städterin, die von Dana Kuz gespielt ist, ist es wert, erwähnt zu werden): Coriolanus‘ Frau Virgilia (Maryna Koshkina) ist ein Bild stillen Leidens, und seine Mutter Volumnia (Natalya Sumska) schafft es, am Ende, eine der zentralen Figuren der Vorstellung zu werden, ungeachtet ihrer kurzen Präsenzzeit auf der Bühne. Sie hat eine schwierige Rolle, weil ihre Aussagen sehr schmerzhaft auf den Wirklichkeiten des ukrainischen Lebens und den schwierigen Wahlentscheidungen aufsetzen, die in den letzten Jahren so gut wie jeder männliche ukrainische Bürger zu treffen hatte. Sumska schafft es, in dem von ihr gespielten Charakter Tiefe und Menschlichkeit zu geben. Die Mutter des Helden, Volumnia, romantisiert den Krieg, indem sie sagt, es wäre besser, wenn elf ihrer Söhne stürben, als wenn einer dem Militärdienst entkomme. Gleichzeitig ist sie es, die es schafft, Coriolanus zu überzeugen, dass er die feindliche Armee nicht in seine Vaterstadt Rom führt. Volumnia wird dank der meisterlichen Vorstellung von Natalya Sumska zu einem komplexen Charakter.
Verschiedene Spielstile und Theatertraditionen beeinflussen die Vorstellung. Beispielsweise erinnert eine pantomimische Szene zu der wunderbaren Klavierbegleitung von Oleksandr Behma (der Diener) an eine Szene eines Stummfilms des frühen 20. Jahrhunderts. Der Schwertkampf zwischen Coriolanus und Aufidius führt das Publikum zu Tarantinos blutigen Filmszenen, je blutiger umso besser. Weiterhin bringt das Gefolge des Aufidius, wie strenge Punks in schwarzes Leder gekleidet, das Publikum zu einem wiederum anderen Filmstil und einer anderen Subkultur. Eben dies geschieht auch mit dem kleinen „Schwarm“ der Stadtbevölkerung, die erfolgreich kurze komödienhafte Sketche liefert und das Publikum zu Lachen in der ansonsten kalt-unfreundlichen Atmosphäre eines Landes im Krieg provoziert.
Die wirkliche Welt, mit ihren vielen Gesichtern, der Polyphonie, den fehlenden Zusammenhängen und den Paradoxen, ist verräterisch und feindlich gegenüber dem gerade heraus unzähmbaren Helden, dessen Prinzipien durch Trauma entstanden sind und dessen persönliche Integrität im Auge der Öffentlichkeit zum Verrat führt. Für Coriolanus erscheint das Leben im Vergleich zum Krieg als zu kompliziert, denn im Krieg gibt es nur den einen Feind auf der anderen Seite, der besiegt werden muss.
Hintergrundinformationen: das Ivan Franko Theater
Das Ivan Franko Theater (Ivan Franko National Academic Drama Theatre) ist eines der ältesten und berühmtesten ukrainischen Theater, im Herzen von Kyiv, in der Nähe des Amtssitzes des Präsidenten der Ukraine. Das Theater wurde in Vinnytsia im Jahr 1920 von den jungen Schauspielern Hnat Yura und Amvrosy Buchma gegründet. Im Jahr 2020 feierte das Theater sein einhundertjähriges Bestehen. Das Theater wechselte seinen Standort im Sommer 1926 in das heutige Gebäude. Der aktuelle große Zuschauerraum bietet 795 Plätze. Im Jahr 2012 wurde neben dem Hauptgebäude das Serhii Danchenko Kammertheater mit einem Zuschauerraum von 160 Plätzen eröffnet. Das Repertoire des Ivan Franko Theaters erfasst zeitgenössische Interpretationen klassischer ukrainischer und westlicher Dramen.
In den ersten Monaten des russischen Überfalls auf die Ukraine, zeigte das Theater wegen seiner Nähe zu den strategisch wichtigen Regierungsgebäuden seine Produktionen an anderen Spielorten. Im Juli 2022 präsentierte es die erste Premiere auf der Bühne des Kammertheaters, den „Caligula“ von Albert Camus, unter der Regie von Ivan Uryvsky. 2023 fand eine andere Premiere von Ivan Uryvsky auf der Hauptbühne statt: „Die Hexe von Konotop“, das auf der Geschichte von Hryhorii Kvitka-Osnovianenko basiert. Die Produktion erfreute sich einer beispiellosen Beliebtheit und schuf bemerkenswerte Wohltätigkeitsfonds zur Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte. Um dieses Stück zu sehen, kauften die beiden Autoren dieser Rezension ihre Karten online, in der Nacht, drei Monate vor der Aufführung und wir waren glücklich genug, immerhin die zwei letzten Karten in der letzten Reihe zu erhalten. Als Antwort auf den russischen Angriff von 2022 boten die Schauspieler des Theaters zwei Konzertvorstellungen: „Die Musen schweigen nicht“ und „Fine Franko Fusion“.
2017 wurde Dmytro Bohomazov Chefregisseur im Ivan Franko Theater. Zuvor hatte er viele Jahre am Kyiver Akademischen Theater für Drama und Komödie am Linken Ufer des Dnipro gearbeitet. Über klassische Texte sprechen Bohomazov und andere Regisseure des Ivan Franko Theaters offen mit dem Publikum über aktuelle Themen. In den turbulenten Zeiten des russisch-ukrainischen Krieges erfreute sich das Theater großer Nachfrage unter den Ukrainern, so das Karten aller Vorführungen in der Regel mehrere Monate im Voraus ausverkauft sind. Wir hatten das Glück, eine Einladung zu einer Aufführung des „Coriolanus“ am 3. Februar 2024 zu erhalten, mit der Möglichkeit, die Vorstellung aus der achten Reihe, mitten drin im Parkett zu sehen. Der Saal war voll und das Publikum antwortete mit Applaus auf die deutlichen Parallelen zwischen Shakespeares Tragöde und der ukrainischen Gegenwart, elektrisiert durch das Gerücht der bevorstehenden Entlassung des ukrainischen Spitzengenerals Walerij Saluschnyj (das Gerücht bewahrheitete sich fünf Tage später, am 8. Februar 2024).
Produktion und Besetzung von „Coriolanus“
- Produktion: Dmytro Bohomazov (Regie), Petro Bohomazov (Ausstattung und Kostüme), Oleksiy Busko (Choreographie), Oleksandr Kokhanovskyi (Komponist), Oleksandr Kryshtal & Pavlo Natalushko (Toningenieure), Oleksandr Rozhkov (VJ), Mariia Savka (Bühnenmanagement), Hanna Vakhovska (Beleuchtung).
- Besetzung am Februar 2024: Dmytro Rybalevsky (Caius Marcius Coriolanus), Bohdan Beniuk (Menenius Agrippa, Freund von Coriolanus), Ostap Stupka (Volkstribun Sicinius Velutus), Ivan Sharan (Volkstribun Junius Brutus), Oleh Stalchuk (General Cominius), Natalya Sumska (Volumnia, Mutter des Coriolanus), Maryna Koshkina (Virgilia, Ehefrau des Coriolanus), Volodymyr Koliada (Erster römischer Senator), Volodymyr Abazopulo (zweiter römischer Senator; Leutnant von Aufidius), Oleksandr Behma (Diener), Oleksandr Pecherytsia (erster Bürger), Volodymyr Nikolaenko (zweiter Bürger), Pavlo Shpehun (dritter Bürger), Dana Kuz (vierter Bürger, Städterin), Oleksii Bohdanovych (Tullus Aufidius, General der Volsker), Arsenii Tymoshenko (volskischer Senator), Pavlo Moskal (Cotus), Oleksandr Rudynskyi (erste Wache), Vira Zinevych (zweite Wache), Dmytro Lukianenko (römischer Soldat), Volodymyr Zbarazkyi (volskischer Soldat).
Autorin und Autor der Rezension
- Pavlo Shopin, Literaturwissenschaftler, Pädagoge und Übersetzer, Ph.D. in Deutsch (Cantab), Associate Professor an der Mykhailo Dragomanov State University of Ukraine und der Borys Grinchenko Kyiv Metropolitan University, Research Fellow am Modern Art Research Institute, National Academy of Arts of Ukraine. 2014 musste Pavlo aus Luhansk flüchten, als er für die OSCE Special Monitoring Mission in der Ukraine arbeitete. Seit 2017 lebt und arbeitet er in Kyiv. Seit November 2022 arbeitet er auch als Übersetzer für das Refugee Translation Project (New York, US), das ukrainischen Geflüchteten hilft, sich in ihrem Gastland zurechtzufinden. In der Ukraine übersetzt Pavlo regelmäßig Artikel für die Zeitschriften „Commons“ und „Krytyka“.
- Iuliia Bentia, Musikerin und Theaterwissenschaftlerin, D. in Art Studies, Senior Research Fellow am Modern Art Research Institute, National Academy of Arts of Ukraine. Seit 2016 arbeitet sie als Herausgeberin der Zeitschrift „Krytyka“. Seit 2020 ist Iuliia Mitglied der Jury für das ukrainische Theater-Festival und die Verleihung des GRA-Preises (Great Real Art), sie reist in der Ukraine, um dort Dutzende von neuen Theaterproduktionen zu sehen und zu rezensieren. Der GRA musste 2022 ausgesetzt werden, nahm aber die Arbeit wieder auf. 2023 sahen die Experten 134 Vorstellungen in der gesamten Ukraine, die in den Jahren 2022 und 2023 aufgeführt wurden.
(Anmerkungen: Diese Rezension entstand im Workshop für Theaterkritik „Reviewing Shakespeare on Stage” (Kyiv, Januar–Februar 2024), durchgeführt vom Ukrainian Shakespeare Centre, geleitet von Nataliya Torkut, der Nationalen Union der Theaterkünstler der Ukraine, dem Taras-Schewtschenko-Institut für Literatur und der European Shakespeare Research Association. Die Autoren danken Natália Pikli, Jennifer Low und Nicoleta Cinpoeş für ihre hilfreiche Unterstützung. Erstveröffentlichung im Demokratischen Salon im März 2024, Internetzugriffe zuletzt am 4. März 2024, Übersetzung aus dem Englischen Norbert Reichel. Titelbild: Oleksii Bohdanovych, left, as Tullus Aufidius, general of the Volscians, and Dmytro Rybalevsky, as Caius Marcius Coriolanus. Photo: Valeriia Landar / Ivan Franko Theatre.)
English: Coriolanus in Ukraine – The Tragic Hero Between War and Politics
“Had I a dozen sons, each in my love alike and none less dear than thine and my good Marcius, I had rather had eleven die nobly for their country than one voluptuously surfeit out of action.” (Volumnia, mother to Coriolanus, in William Shakespeare, Coriolanus, Act I, Scene III)
The premiere of the play Coriolanus based on Shakespeare’s tragedy took place at the Ivan Franko Theater in Kyiv on December 25, 2018, just a few months before the presidential election that brought Volodymyr Zelensky to the forefront of Ukrainian politics. The play was received as a warning of the dangers of populism that the then presidential candidate embodied. At that time, the Russo-Ukrainian War had been going on for four years, and Ukrainian society had already had experience with public discussions about the participation of the Euromaidan heroes (people who took part in violent protests against special military forces of the Yanukovych regime during the Revolution of Dignity in 2013–2014) and war veterans in the country’s political life. Zelensky managed to win popular support by playing to the war fatigue and harnessing resentment against the political establishment. The Ukrainian military was sidelined in the face of the promised peace.
That was until February 2022, when the war came abruptly into the limelight, and Zelensky had to centre the military in conditions of a full-scale Russian invasion. In early February 2024, Zelensky fired General Valerii Zaluzhnyi, the country’s top military commander, who was widely credited for successfully repelling the Russians. This decision caused great controversy and once again provoked fierce discussions in Ukraine. Watching the dress rehearsal in December 2018 and seeing the play in February 2024 provided a distinct vision of how a Shakespeare play can resonate with the Ukrainian audience at different times and in different circumstances. The poignant Ukrainian language of the play contributes to this reception: Dmytro Pavlychko (1929–2023), the classic of Ukrainian literature and author of the second Ukrainian translation of the play (the first one now sounds archaic as it came a century before from the pen of another canonical Ukrainain poet Panteleimon Kulish) emphasized the contemporary messages of the Shakespearean text. Since the beginning of the full-scale Russian invasion, the Kyiv Coriolanus has taken on new meanings, as Ukrainian audiences seem to perceive it almost as a political rally, in which they see real events in their own country as if in a magnifying glass.
Creating the figure of the tragic hero who won a bloody war against the hostile Volscians, and whose next career step was to enter politics, actor Dmytro Rybalevsky persuasively portrays Caius Marcius Coriolanus as a man who fell victim to his own inflexibility. If in ancient times the hero always remains himself, for which he is worshipped or feared, in director Dmytro Bohomazov’s interpretation, the hero’s rigid nature leads to the inability to adapt to peaceful life and testifies to the irreparable psychological trauma that the war inflicted upon him. Rybalevsky’s Coriolanus appears to be a victim of PTSD, and his integrity turns him into a traitor, as he refuses to change his behaviour to please the Roman public and pay lipservice to his “voters.” It is more natural for him to join forces with the enemy to continue to fight.
The modern society, however, lives by different rules. In Dmytro Bohomazov’s production, war and politics are hardly compatible, so the war hero who does not change in peacetime is doomed to die. The hero versus society is a classic theme that plays out on stage at the Ivan Franko Theatre. First, the people topple the solemn monument to Coriolanus from its pedestal, and their tribunes (clownish characters played by Ostap Stupka and Ivan Sharan, with the latter even grotesquely imitating the mannerisms of Volodymyr Zelensky with an uncanny result) arrange a sauna in its place to celebrate their political victory. Then Coriolanus himself, a hero twice and twice a traitor, dies at the hands of his new allies and former enemies. In contrast to Rybalevsky’s adamant hero, Bohdan Beniuk (Menenius Agrippa), Oleksiy Bohdanovych (the Volscian commander Tullus Aufidius), Volodymyr Koliada and Volodymyr Abazopulo (Roman senators) play the roles of accomplished politicians who are able to reflect on the situation and make unpleasant compromises.
In a sense, the director mocks all the other characters, especially the so-called “common people” who carry sticks and play the trumpet (Volodymyr Nikolaienko uses the musical instrument in a very inventive way: he blows it through both ends, kisses its mouthpiece, conveying emotional responses of the Roman citizens). At the same time, the common people here are full of life and character, despite their gray outfits that resemble the notorious Russian vatnik, a warm cotton wool-padded jacket. Coriolanus, as a military man in politics, turns out to be an irritant for both his voters and the tribunes of the people, who manipulate these voters in every possible way. His difference is emphasized by how Oleksiy Busko, the author of the performance’s choreography, showed the hero’s physical talent and military agility by slowing down the movements of all the other characters: we realize that the warrior moves very quickly as the others have not yet turned around, while he has already walked a few steps.
Stage designer Petro Bohomazov and video engineer Oleksandr Rozhkov created fairly simple but striking visuals. In the background, there are symbolic projections of clouds and a stormy seashore. They are separated from the audience by a transparent glass barrier in the middle of the stage – it is like a reality show where the action takes place on both sides of the glass curtain, creating a friend-or-foe dichotomy.
Coriolanus is a male-dominated performance, with only two female roles besides the charismatic extras (the Townswoman played by Dana Kuz is worth mentioning). Coriolanus’s wife, Virgilia (Maryna Koshkina) is a paragon of silent suffering, and his mother, Volumnia (Natalya Sumska) manages to become one of the central figures of the performance, despite her short time on stage. She has a difficult role, and her diction is painfully superimposed on the realities of Ukrainian life and the difficult choices that almost every male citizen of Ukraine has had to make in recent years. Sumska manages to give depth and humanity to her character. The hero’s mother, Volumnia, romanticizes the war, saying that it would be better for eleven of her sons to die than for one to evade military service. At the same time, it is she who manages to persuade Coriolanus not to lead the enemy army to his native Rome. Volumnia becomes a complex character thanks to Sumska’s masterful performance.
Different acting styles and theatrical traditions infuse the performance. When, for example, a scene of pantomime takes place to the wonderful piano accompaniment by Oleksandr Behma (The Servant), reminiscent of a scene from a silent movie of the early twentieth century. The sword fight between Coriolanus and Aufidius transports the audience to Tarantino’s bloody action movies, where the more gore, the better. Further, the appearance of Aufidius’s entourage, dressed in black leather as austere punks, transports the audience to another film style and another subculture. The same thing happens with the small “swarm” of townspeople who successfully deliver short comedy sketches, provoking audience laughs in the otherwise bleak atmosphere of the country at war.
The real world, with its many faces, polyphony, inconsistency, and paradoxes, is too treacherous and hostile to the straightforward and indomitable hero whose principles stem from trauma and whose personal integrity leads to betrayal in the public eye. For Coriolanus, life appears to be too complicated compared to war, where there is only an enemy on the other side to be defeated.
The Ivan Franko National Academic Drama Theatre (Ivan Franko Theatre) is one of the oldest and most famous Ukrainian theatres, located in the heart of Kyiv, next to the Office of the President of Ukraine. The Theatre was founded in the city of Vinnytsia in 1920 by the young actors Hnat Yura and Amvrosy Buchma. Four years ago the company celebrated its centennial. The Theatre moved to its current building in the summer of 1926. The contemporary large hall has a capacity of 795 seats. In 2012, the Serhii Danchenko Chamber Stage with a hall for 160 seats was opened next to the main building. The repertoire of the Ivan Franko Theatre comprises contemporary interpretations of the classics of Ukrainian and Western drama.
In the first months of Russia’s full-scale invasion, the Theatre performed its productions in other venues due to the proximity of its home stage to strategic government buildings. In July 2022, the Theatre presented its first premiere, Albert Camus’s Caligula, directed by Ivan Uryvsky and played on the Chamber Stage. In 2023, another premiere by Ivan Uryvsky took place on the Theatre’s main stage: The Witch of Konotop based on the story by Hryhorii Kvitka-Osnovianenko. This production enjoys unprecedented popularity and has raised significant charitable funds to support the Armed Forces of Ukraine. To get to see The Witch of Konotop, these reviewers bought tickets online at night three months before the performance, and we were lucky enough to get two (almost last) tickets in the last row. As a response to the 2022 Russian attack, the actors of the Theatre created two concert performances: Muses Are Not Silent and Fine Franko Fusion.
In 2017, Dmytro Bohomazov became Chief Director of the Ivan Franko Theatre, having previously worked for many years at the Kyiv Academic Theatre of Drama and Comedy on the Left Bank of the Dnipro River. He founded the Free Stage chamber theatre. Through classical texts, Bohomazov and other directors of the Ivan Franko Theatre speak frankly with the audience on topical issues. In the turbulent times of the Russo-Ukrainian War, theatre has enjoyed great demand among Ukrainians, so tickets to almost all the Theatre’s performances are sold out several months in advance. We were lucky enough to receive an invitation to Coriolanus for February 3, 2024, and the opportunity to watch the performance from the 8th row, in the very center of the stalls. The hall was full and the audience responded with applause to the resonant parallels between Shakespeare’s tragedy and the Ukrainian present, electrified at the time by the rumour of the imminent dismissal of Ukraine’s top general Valerii Zaluzhnyi (this rumour would come true in five days, on February 8, 2024).
Coriolanus, Ivan Franko Theatre
Production: Dmytro Bohomazov (Director), Petro Bohomazov (Set & Costume Designer), Oleksiy Busko (Choreographer), Oleksandr Kokhanovskyi (Composer), Oleksandr Kryshtal & Pavlo Natalushko (Sound Operators), Oleksandr Rozhkov (VJ), Mariia Savka (Deputy Stage Manager), Hanna Vakhovska (Lighting).
Cast on 3 February 2024: Dmytro Rybalevsky (Caius Marcius Coriolanus), Bohdan Beniuk (Menenius Agrippa, friend to Coriolanus), Ostap Stupka (Tribune of the People Sicinius Velutus), Ivan Sharan (Tribune of the People Junius Brutus), Oleh Stalchuk (General Cominius), Natalya Sumska (Volumnia, mother to Coriolanus), Maryna Koshkina (Virgilia, wife to Coriolanus), Volodymyr Koliada (First Roman Senator), Volodymyr Abazopulo (Second Roman Senator; Lieutenant to Aufidius), Oleksandr Behma (Servant), Oleksandr Pecherytsia (First Citizen), Volodymyr Nikolaenko (Second Citizen), Pavlo Shpehun (Third Citizen), Dana Kuz (Fourth Citizen/Townswoman), Oleksii Bohdanovych (Tullus Aufidius, general of the Volscians), Arsenii Tymoshenko (Volscian Senator), Pavlo Moskal (Cotus), Oleksandr Rudynskyi (First Watch), Vira Zinevych (Second Watch), Dmytro Lukianenko (Roman Soldier), Volodymyr Zbarazkyi (Volscian Soldier).
Review Authors
Pavlo Shopin, literary scholar, educator, and translator, Ph.D. in German (Cantab), Associate Professor at Mykhailo Dragomanov State University of Ukraine and Borys Grinchenko Kyiv Metropolitan University, Research Fellow at the Modern Art Research Institute, National Academy of Arts of Ukraine. In 2014, Pavlo became an internally displaced person as he left Luhansk, while working for the OSCE Special Monitoring Mission to Ukraine. Since 2017, he lives and works in Kyiv. Since November 2022, he also works as a translator for the Refugee Translation Project (New York, US), helping Ukrainian refugees adapt to their host country. In Ukraine, Pavlo regularly translates articles for the Commons and Krytyka journals.
Iuliia Bentia, music and theatre scholar, Ph.D. in Art Studies, Senior Research Fellow at the Modern Art Research Institute, National Academy of Arts of Ukraine. Since 2016 she works as executive editor at the Krytyka journal. Since 2020 Iuliia has been a member of the expert group of the Ukrainian Theatre Festival and Award GRA (Great Real Art), travelling around Ukraine to see and review dozens of new theatre productions. The GRA were forced to take a break in 2022, but resumed their work, and in 2023 the experts saw 134 performances from all over Ukraine, which had been produced in 2022 and 2023.
(This review was written as part of the series of workshops Reviewing Shakespeare on Stage (Kyiv, January–February 2024), organized by the European Shakespeare Research Association, the Ukrainian Shakespeare Centre, the National Union of Theater Artists of Ukraine, and Taras Shevchenko Institute of Literature. The authors should like to thank Natália Pikli, Jennifer Low, and Nicoleta Cinpoeş for their helpful feedback.)