Education First!
Ein Plädoyer für eine offene und hybride Unterrichts- und Schulentwicklung
„Nur wenn Gefühl und Fantasie erwachen, blüht die Intelligenz.“ (Loris Malaguzzi)
Das Motto von Loris Malaguzzi, dem „Vater“ der Reggio-Pädagogik, verwende ich hier als Motto eines gelungenen und gelingenden Beispiels, für das ich gerne werben möchte. Das Beispiel der Helios-Gesamtschule in Köln zeigt, was möglich ist und was für alle möglich sein könnte und sollte, ein Unterricht mit diversifizierten und individualisierten Lernzeiten dank einer kreativen Mischung von Präsenz- und Distanzunterricht, von Phasen angeleiteten Lernens und Phasen des Selbstlernens, und dies eingebettet in einen inklusiven Prozess der Schul- und Unterrichtsentwicklung, der die besonderen Bedarfe und Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes, jeder einzelnen Schüler*in erfüllt. Sicherlich sähen solche Mischungen in einer Grundschule völlig anders aus als in einer weiterführenden Schule, dort wahrscheinlich auch anders in einer Oberstufe als in einer Unter- und Mittelstufe, aber das Prinzip ließe sich durchaus übertragen.
Kurzer Steckbrief der Helios-Gesamtschule
Ich habe am 2. November 2020 mit Andreas Niessen, dem Leiter der Helios-Gesamtschule in Köln gesprochen, der unabhängig von der Pandemie ein anspruchsvolles Hybridkonzept entwickelt hat, sich jetzt aber einer Anforderung der Bezirksregierung Köln gegenübersieht, dieses Konzept ausführlich zu rechtfertigen. Offenbar ist ein Verbot zu befürchten, wie es von der Bezirksregierung Düsseldorf für eine Krefelder Gesamtschule bereits ausgesprochen worden ist.
Die Helios-Gesamtschule ist eine Gesamtschule im Aufbau. Sie verfügt zurzeit über die Klassen 5 bis 7, sie ist vierzügig. Sie hat eine bunt gemischte Schüler*innenschaft mit Kindern aus fast allen gesellschaftlichen Milieus, dies auch im Unterschied zu manch anderen Gesamtschulen. Hier lernen Kinder des gebildeten bürgerlich-linksliberalen Milieus ebenso wie Kinder aus dem „kölschen“ Kleinbürgertum, Migrant*innen aus vielen verschiedenen Berufsgruppen. Mehrsprachigkeit ist Alltag, die Kinder bringen etwa zwölf verschiedene Familiensprachen mit.
In etwa vier Jahren, mit Erreichen der ersten Jahrgangsstufe der gymnasialen Oberstufe, wird die Schule umziehen. Die Stadt Köln baut – auch mit Mitteln der Kölner Universität – mitten in Ehrenfeld eine zweizügige Grundschule, die vierzügige Helios-Gesamtschule sowie Universitätsräume. Der Standort ist das Gelände der Rheinlandhalle und einer ehemaligen Leuchtmittelfabrik mit dem Namen „Helios“. Der „Helios-Turm“ und die Halle stehen unter Denkmalschutz. Das Gelände gehörte einem Kölner Bauunternehmen mit großem Namen, der Familie Bauwens-Adenauer, die ursprünglich eine Shopping-Mall einrichten wollte. Eine Ehrenfelder Bürgerinitiative setzte sich dafür ein, dass an deren Stelle unter anderem eine Schule gebaut werden sollte. Der Bezirksbürgermeister machte sich diesen Vorschlag zu eigen, der Unternehmer ließ sich darauf ein, die Stadt kaufte einen Teil des Geländes.
„School is open“ – die Architektur
Die ursprüngliche Idee kam von der Studierendeninitiative „School is open“ an der Universität Köln. Die Initiative arbeitete mit dem auch in Fragen einer pädagogischen Schularchitektur versierten Professor Dr. Kersten Reich zusammen. Sein pädagogischer Ansatz der inklusiven Didaktik wird in der Inklusiven Universitätsschule Köln, der ersten Praxisausbildungsschule in der neueren deutschen Lehramtsausbildung, umgesetzt. Dieser Ansatz spiegelt sich in der Anlage der geplanten Gebäude und Räume – das Raumkonzept wendet sich von der Flurschule des 19. Jahrhunderts ab und setzt die Idee der offenen Lernlandschaften um
Das Konzept ähnelt erprobten Ansätzen aus Amsterdam, Oslo und Bielefeld sowie der Fraktalen Schule, in der es ebenfalls keine Flure gibt. Vergleichbare Konzepte dokumentieren die Montag-Stiftungen und die Serviceagentur Ganztägig lernen (SAG) beim Institut für Soziale Arbeit in Münster (ISA).
Ursprünglich geplant war eine Schule, die die Klassen 1 bis 13 umfasst. Ein vergleichbares Konzept gibt es zurzeit in Nordrhein-Westfalen in einigen Primus-Schulen (eine Einschätzung bietet Brigitte Schumann), bundesweite Vorbilder sind die Fritz-Karsen-Schule in Berlin, die Max-Brauer-Schule und die Stadtteilschule Winterhude in Hamburg sowie die Jenaplan-Schule in Jena.
Vergleichbar mit dem Primus-Konzept waren beispielsweise die Jahrgangsmischung, die Förderung in Clustern mit mehr selbstbestimmtem Lernen, die Möglichkeit, bis Klasse 8 keine Ziffernnoten zu erteilen, vor allem die höhere Autonomie der Lernenden. Leider gab es mit dem Schulministerium keine Einigung über das Konzept, sodass die Stadt Köln sich entschied, zwei Schulen zugründen, eine Grundschule und die Helios-Gesamtschule, die für einen Übergang noch auf zwei Standorte verteilt ist.
Das pädagogische Konzept: Lernlandschaften und individuelle Lernzeiten
Die Schule orientiert sich an den schulinternen Lehrplänen und im Schulprogramm an den Millenium Goals und erfüllt somit wesentliche Anforderungen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Die Grundidee sind Lernlandschaften. Das zukünftige Gebäude verfügt über elf große Lernlandschaften von jeweils ca. 400 Quadratmetern. Darin gibt es verschiedene Zonen für die Umsetzung des Teammodells der Schule – durchaus vergleichbar mit dem aus Gesamtschulen bekannten Team-Kleingruppenmodell – mehrere kleine Räume, die für naturwissenschaftliche Experimente als Labor oder für Beratungsgespräche genutzt werden können. Die Idee der Lernlandschaft kann für alle Fächer genutzt werden.
Die Klassen 5 und 6 werden jahrgangsübergreifend unterrichtet. Dies erleichtert die Umsetzung der Lehrpläne, beispielsweise indem ein Thema wie „Gesundes Essen“ alternativ in der Klasse 5 und in der Klasse 6 angeboten werden kann. Der Unterricht in den Kernfächern Deutsch, Englisch und Mathe sowie im Projektfach (Verknüpfung aus Gesellschaftslehre, Naturwissenschaften und Praktische Philosophie / Religion) erfolgt in Sechs-Wochen-Rhythmen, die sich an den Kompetenzen der Lehrpläne orientieren.
In der Schule gibt es je Doppeljahrjahrgang drei Lernlandschaften, auch als Cluster bezeichnet, mit jeweils drei Stammgruppen. Die Stammgruppe ist die soziale Kerneinheit für die Schüler*innen wie für die Erwachsenen. Das zentrale Lernformat für Stammgruppe ist die so genannte Stammgruppenzeit. Jeden Morgen treffen sich die Stammgruppen für jeweils eine halbe Stunde. Hier kann alles besprochen werden, was den Schüler*innen auf dem Herzen liegt. Es geht aber auch um aktuelle Themen aus der Schule, aus dem Stadtviertel und aus der Welt. Am Freitag tagt die Stammgruppe eine ganze Stunde als Stammgruppenrat, einer Art Kinderparlament. Hier ist auch der Ort, mit den Kindern über die Ängste zu sprechen, die die Pandemie und die mit den zu ihrer Bekämpfung verhängten Maßnahmen bei ihnen auslösen.
Das zweite Lernformat betrifft die Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch. Die Kinder können individuell entscheiden, wann sie in welchem Raum beziehungsweise welchem Fach arbeiten. Wer beispielsweise in Mathematik schnell fertig ist, kann dann für den Fall, dass es dort noch nachzuarbeiten gilt, in Englisch weiterarbeiten. Die tägliche Lernzeit dieses Clusters umfasst 90 Minuten plus jeweils weitere 60 Minuten an drei Nachmittagen.
Ein drittes Cluster ist die Projektzeit. Dieses Cluster umfasst Naturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften, Religion, Praktische Philosophie. Auch diese Inhalte werden in Stammgruppenverbänden unterrichtet. Die Projektzeit findet dienstags von 11 bis 12:30 und donnerstags von 11 bis 16 Uhr statt. An diesem wöchentlichen Projekttag können auch Externe und außerschulische Lernorte einbezogen werden.
Das vierte Cluster sind die Werkstätten. Dazu gehören Bewegungswerkstätten, Kunst, Musik, Ganztagsangebote, aber auch eine Werkstatt „Verantwortung“, zu der beispielsweise Sozialpraktika, Schülerfirmen oder demnächst auch der Schulsanitätsdienst gehören. Einige Kurse werden auch von Kindern angeboten. Diese Angebote müssen vorher angekündigt werden. In kurzen Beschreibungen werden die Ziele und Arbeitsformen vorgestellt, sodass die Kinder wählen können, welche Kurse sie belegen möchten. Zweimal im Schuljahr findet diese Wahl statt, wobei die Schüler*innen bestimmte Vorgaben beachten müssen, um zu gewährleisten, dass die Rahmenbedingungen der Lehrpläne erfüllt werden.
Die Lehrkräfte – an der Heliosschule werden sie Lernbegleiter*innen genannt – haben den Überblick, welches Kind in welchem Tempo lernt, sodass sie auch je nach den individuellen Bedarfen und Bedürfnissen beraten und begleiten kann. Kinder, die sich beispielsweise ausschließlich dort aufhalten, wo sie gut oder sehr gut vorankommen, können dann auch für andere Fächer motiviert werden. Dies geschieht u.a. mit Hilfe des digitalen Logbuchs, aus dem die Lehrkräfte ersehen können, was gut, was weniger gut geht, was noch fehlt. Die Eltern und natürlich auch die Schüler*innen selbst haben über dieses Logbuch jederzeit Einsicht in das, was sie lernen, ein wichtiges Mittel der Transparenz, zumal es in einer Ganztagsschule keine Hausaufgaben gibt, über die Eltern an anderen Schulen sich ein Bild von den Lernfortschritten ihrer Kinder machen könnten.
Die Eltern werden an den regelmäßigen Lern- und Entwicklungsgesprächen beteiligt. Diese finden zwei Mal im Jahr mit den Leiter*innen der Stammgruppen, den Eltern und den Kindern statt. Ergänzend gibt es ad-hoc-Beratungsgespräche, die in der Schule Haltestellengespräche genannt werden und jeweils 10 Minuten dauern.
Das digitale Konzept – ein Hybridkonzept
Bei der Entwicklung des digitalen Konzepts wurde und wird die Schule von Richard Heinen unterstützt, einem ausgewiesenen Experten für die digitale Seite von Unterrichts- und Schulentwicklung. Richard Heinen vertritt mit Recht die Auffassung, dass Arbeit mit digitalen Medien erst Sinn macht, wenn das pädagogische Konzept verändert wurde.
Im Grunde entspricht diese These auch der Intention des Beschlusses der KMK vom 8. Dezember 2016 „Bildung in der digitalen Welt – Strategie der Kultusministerkonferenz“. Ein zentraler Grundsatz dieses Textes lautet: „Für den schulischen Bereich gilt, dass das Lehren und Lernen in der digitalen Welt dem Primat des Pädagogischen – also dem Bildungs- und Erziehungsauftrag – folgen muss.“ Genau dies hat die Helios-Gesamtschule befolgt.
Wer lediglich Endgeräte verteile, werde – so Richard Heinen – für den Fall, dass es nur traditionelle pädagogische Konzepte gäbe, keine pädagogischen Wirkungen erreichen. Dennoch gibt es auch für die Infrastruktur unabdingbare Voraussetzungen. Dazu gehört gutes WLAN, das in Köln dank eines Vertrags zwischen der Stadt und dem Anbieter netcologne gegeben ist. In Köln verfügen etwa 95 % aller Haushalte über gutes WLAN, zur Not lässt sich das Netz auch über das Handy herstellen. Netcologne hat auch die komplette Systemadministration der mobilen Endgeräte an der Schule übernommen.
Die Stadt Köln hat die Geräte für die Klassen 5 und 6 gekauft. Ab Klasse 7 gibt es ein differenziertes Konzept – derzeit noch überwiegend elternfinanziert in Form eines Leasing-Modells. Da aber etwa ein Viertel der Schüler*innen zu der Gruppe der sogenannten „Leistungsempfänger*innen“ gehört, hat die Stadt Köln über eine Stiftung deren Eltern die Geräte im vollen Umfang finanziert. Darüber hinaus gibt es Zuschüsse über den Förderverein, ein Zeichen gelebter Solidarität.
Die gute Ausstattung ermöglicht der Schule die Umsetzung ihres Hybridkonzepts. Zum Schuljahr 2020/2021 wurde es in vollem Umfang eingeführt. Die Kinder sind jeweils zwei Wochen in der Schule, dann vier Tage mit ihren Geräten weitgehend im Distanzlernen zu Hause. Kinder, die zu Hause nicht arbeiten können, können allerdings auch die komplette Zeit in der Schule verbringen. Dafür wurden eigene Auffanggruppen gebildet. Außerdem besuchen die Schüler*innen die Werkstattangebote in der Schule oder auch an außerschulischen Lernorten. Dies ist nicht zuletzt für die Kinder von hoher Bedeutung, die eine regelmäßige Schulbegleitung brauchen. Inklusion hängt durchaus auch davon ab, wie diese Kinder in der Schule und gegebenenfalls zu Hause unterstützt werden können.
In der Helios-Gesamtschule hat jedes Kind sein eigenes ipad, jedes Kind hat Zugang zur schulinternen Lernplattform, der „Google education suite“, die von dem Konzern für Schulen gratis angeboten wird und sich über die Preise refinanziert, die er den Unternehmen abverlangt. Es ist sichergestellt, dass nichts, was auf dieser Plattform geschieht, für Werbung genutzt werden kann.
Es gibt diverse pädagogische Apps, die die Schule nutzt. Für Kinder mit besonderen pädagogischen Bedarfen, beispielsweise zur Förderung in der Bildungssprache Deutsch, gibt es zusätzliche Apps. Die Schule kontrolliert, welche Schüler*innen wann und in welchem Umfang mit welchen Apps arbeiten. Grundlegende Voraussetzung des Konzepts ist natürlich, dass das pädagogische Konzept stimmt.
Das Hybridkonzept ist auch für den Notfall hervorragend geeignet, damit einzelne Schüler*innen oder auch ganze Lerngruppen, die vom Gesundheitsamt in Quarantäne geschickt werden, zu Hause weiterlernen können. Diesen Schüler*innen bleibt die sonst übliche vierzehntägige soziale Isolation erspart, weil sie jeden Morgen über den Videochat am Treffen der Stammgruppe teilnehmen und dann über das digitale Logbuch und die Google-Suite ihre Aufgaben erhalten und bearbeiten können.
Mit der Pandemie leben – auch in der Schule
Das Konzept der Helios-Gesamtschule wurde schon lange vor der Corona-Pandemie entwickelt. Das, was im Frühjahr 2020 schon erreicht war, gab der Schule jedoch die Möglichkeit, den Unterricht für die Zeit der vollständigen Schulschließungen digital zu sichern. Alle Schüler*innen durften ihr ipad mit nach Hause nehmen, sodass sie stets Zugriff auf die erforderlichen Dateien hatten und jederzeit Unterstützung durch die Lehrkräfte erhielten. Auch von zu Hause aus hatten die Schüler*innen regelmäßigen Kontakt mit ihren Lehrer*innen. Dazu gehörten die tägliche Guten-Morgen-Mail sowie das Video-Treffen, zu dem sich alle Schüler*innen einer Gruppe regelmäßig um 8.30 Uhr trafen, um die Arbeitspläne zu besprechen.
Der Unterricht, das Lernen und vor allem die Beziehungen untereinander konnten damit in einem weitaus höheren Umfang gesichert werden als in anderen Schulen üblich. Dies gilt nach wie vor. Zurzeit, im sogenannten „Lockdown light“ fällt erheblicher Unterricht aus. Die ministeriellen Vorgaben setzen auf Vertretung oder auf Kürzung der Stundentafel, die sich dann in der Regel auf Deutsch, Mathematik und Englisch konzentriert. Manche Schulen haben den Ganztagsbetrieb bereits eingestellt oder zumindest deutlich reduziert. Geschichte, Politikunterricht, Naturwissenschaften finden nur sehr eingeschränkt statt, sodass die Frage erlaubt ist, was dies im Hinblick auf Geschichte und Politik für die Zukunft des freiheitlich-demokratischen Rechtsstaats und im Hinblick auf die Naturwissenschaften für die Zukunft der gerade auf diese Wissenschaft angewiesenen wirtschaftlichen Entwicklung bedeuten könnte.
Umso unverständlicher ist es, wenn in Nordrhein-Westfalen Hybrid-Unterricht nicht zugelassen wird, beispielsweise in einem konkreten Fall in Krefeld von der obersten Schulaufsicht schon verboten wurde. Niedersachsen ist offenbar flexibler, zumindest ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 100.
Hybrid-Unterricht in der Form, wie ihn die Helios-Gesamtschule praktiziert, führt zu einer Unterrichtsgarantie, eigentlich genau das, was – mit unterschiedlichen Begrifflichkeiten –die jeweiligen Oppositionsparteien in diversen Wahlkämpfen nicht müde werden einzufordern. Vielleicht ist diese Unterrichtsgarantie inzwischen nicht mehr prioritär, die pädagogische Ausgestaltung des Unterrichts war es ohnehin bei vielen selbsternannten Bildungspolitiker*innen, die in der Regel ihre eigene lange vergangene Schulzeit zum Maßstab ihrer Bewertungen von Schule machen, noch nie. Das einzige, was für sie zählte, war das Ergebnis, vorrangig die erfolgreich absolvierte Abiturprüfung.
Natürlich müssen Schüler*innen, die zu Hause nur schlechte Rahmenbedingungen vorfinden, besonders unterstützt werden, aber warum sollte das nicht möglich sein? Warum aber wird die Chance nicht genutzt, jetzt – ich betone: jetzt! – geeignete pädagogische Konzepte zu entwickeln? Schulen sollten dazu ermutigt werden, denn wer entwickelt schon gerne – wie es so heißt – „für die Tonne“? Es sollte das Motto gelten: „Education first!“ Mit Ausrufezeichen. So wie es zurzeit aussieht, gilt jedoch die Botschaft „Digital only in an emergency“, wenn Landesregierungen einen Schulträger oder eine Schule zwingen, Präsenzunterricht um jeden Preis durchzusetzen. Im wahrsten Sinne des Wortes: „um jeden Preis!“
Norbert Reichel, Bonn
(Anmerkung: Erstveröffentlichung im November 2022, Internetlinks wurden am 15. September 2022 auf Richtigkeit überprüft. Andreas Niessen danke ich für seine ausführliche Schilderung des Konzepts und der diversen Entwicklungen in und im Umfeld der Helios-Gesamtschule.