Herakles und die Hydra
Eine Chance gegen Antisemitismus?
Ein Gespenst geht um in Europa, in der Welt, in Deutschland, der Antisemitismus. Verschwunden war er nie, aber heute zeigt er wieder ohne jede Scham sein hässliches Gesicht, in den bekannten Klischees oder immer öfter getarnt als fundamentale Kritik an Israel. Beleidigungen, körperliche Gewalt, all dies hat die Politik immerhin so weit geweckt, dass es auf Bundesebene und in sieben Bundesländern Antisemitismusbeauftragte gibt.
Doch was ist Antisemitismus? Die Bundesrepublik Deutschland hat sich der Definition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) angeschlossen:
„Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Juden, die sich als Hass gegenüber Juden ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nichtjüdische Einzelpersonen und / oder deren Eigentum sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen. Darüber hinaus kann auch der Staat Israel, der dabei als jüdisches Kollektiv verstanden wird, Ziel solcher Angriffe sein.“ (Quelle der deutschen Übersetzung: Internetseite des Auswärtigen Amtes)
Wie komplex sich Antisemitismus äußert, beschreiben, anknüpfend an Theodor W. Adornos Wort vom Antisemitismus als „das Gerücht über die Juden“ (1951), Samuel Salzborn (Universität Gießen) und Alexandra Kurth (TU Berlin) (Titel der Studie: „Antisemitismus in der Schule – Erkenntnisstand und Handlungsperspektiven“, 2019). Samuel Salzborn und Alexandra Kurth begreifen Antisemitismus als eigene Form, sich die Welt zu erklären, einen Schuldigen für angenommene Missstände zu benennen:
„Antisemitismus, (…) ist nicht einfach eine Form von Diskriminierung neben anderen, nicht einfach ein Vorurteil wie viele andere. Antisemitismus ist eine grundlegende Haltung zur Welt, die zwar durchaus mit anderen Diskriminierungsformen wie Rassismus, Sexismus oder Homophobie verbunden auftritt, aber in ihrer Konstituierung grundlegend von diesen unterschieden ist (…) Er bietet als Weltbild ein allumfassendes System von Ressentiments und (Verschwörungs-)Mythen, (…).“
Erscheinungsformen des Antisemitismus
In letzter Zeit sind mehrere Studien erschienen, die Erscheinungsformen des Antisemitismus dokumentieren. Die prominenteste Übersicht gibt der am 7. April 2017 erschienene Bericht des Unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus (Deutscher Bundestag Drucksache 18/11970). Der Begriff enthält eine Fülle von Daten, u.a. zu antisemitischen Haltungen und Vorfällen in Parteien, in Kirchen, im Sport, in den westlichen und in den östlichen Bundesländern, bei extremistisch eingestellten Menschen und Gruppen und zum „Antisemitismus der Mitte“, wie ihn die Mitte-Studien der Universität Leipzig (seit 2018 als „Autoritaismus-Studie“) regelmäßig dokumentieren.
Die Zunahme antisemitischer Vorfälle in Deutschland lässt sich möglicherweise mit Schlüsselereignissen verbinden. Hohe Aufmerksamkeit erhielten die Kontroversen um die „Gaza-Flotille“ (2010), die Augstein-Debatte und die (ursprünglich auf einen muslimischen Jungen bezogene) Beschneidungsdebatte (beide 2012) sowie die körperlichen Angriffe auf Juden, die eine Kippa trugen, und jüdische Restaurants im Jahr 2018. Auch ein Gerichtsurteil von 2014, das einen Angriff auf die Wuppertaler Synagoge nicht als antisemitische Straftat bewertete, da es ja nur um Kritik an Israel gegangen sei, gehört in diesen Zusammenhang.
Mehr Aufmerksamkeit als in vergangenen Jahren erhielten in der Öffentlichkeit die Antworten der Bundesregierung auf die regelmäßigen Anfragen von Petra Pau, MdB (Die Linke), zur Zahl antisemitischer Vorfälle. Der Anteil der rechtextremistisch motivierten Vorfälle und Straftaten liegt bei deutlich über 80 %.
In der Öffentlichkeit verschob sich die Aufmerksamkeit vom rechtsextremistischen auf muslimischen Antisemitismus, auch im Zusammenhang mit der seit 2015 gegebenen erhöhte Zuwanderung aus dem arabischen Raum. Der Bericht des Unabhängigen Expertenkreises wendet sich – empirisch belegt – gegen eine Pauschalverdächtigung gegen Muslime. Die unentschlossene Haltung manchen islamischen Verbandes steht auf einem anderen Blatt.
Eine dritte – allerdings oft nur schwer erkennbare – Form ist der linke Antisemitismus, der sich gerne als „Israelkritik“ geriert und von der rechten Seite mit proisraelischen Äußerungen beantwortet wird, von denen – beispielsweise im Licht der Beschneidungsdebatte – angenommen werden darf, dass sie nicht unbedingt ernst genommen werden können.
Festzuhalten ist und bleibt, dass antiisraelische Äußerungen – gerade auch von „linker“ Seite – immer wieder mit antisemitischen Anklängen versehen werden, zumindest assoziativ, sodass hier ein Graubereich entsteht, in dem nicht mehr eindeutig geklärt werden kann, wie die geäußerte Kritik an israelischer Politik nun tatsächlich gemeint ist, sodass sich beispielsweise ein Jacob Augstein oder eine Judith Butler immer wieder aus der Affaire ziehen können. Ein besonders aggressives Vorgehen pflegt die BDS-Bewegung, verbunden mit einer denkwürdigen Doppelmoral. Diese Bewegung gibt vor, sich für die Menschenrechte von Palästinensern einzusetzen, fährt dabei aber eine Kampagne, die nichts anderes ist als eine Replik auf das nationalsozialistische Vorbild „Kauft nicht bei Juden!“
Erschreckend ist die Ignoranz vieler Akteure, denen offenbar nicht bewusst ist, dass Israel die einzige Demokratie in der Region ist. Man muss Herrn Netanjahu und seine Koalitionspartner nicht mögen, aber man kann ihn im Unterschied zu anderen Regierungschefs der Region abwählen und es gibt eine starke israelische Opposition.
Eine jüngere Studie hat Julia Bernstein (Frankfurt University of Applied Sciences) vorgelegt (Titel: „Mach mal keine Judenaktion – Herausforderungen und Lösungsansätze in der Bildungs- und Sozialarbeit gegen Antisemitismus“ , zugänglich auf der Internetseite der Hochschule) Die Studie ist das Ergebnis einer in 17 Monaten durchgeführten Befragung von 55 jüdischen Schüler*innen, ihren Eltern und Sozialarbeiter*innen (55 Interviews), 114 jüdischen und nichtjüdischen Lehrer*innen, 14 weiteren Expert*innen, 40 Studierenden der Sozialen Arbeit einer deutschen Hochschule sowie 4 nichtjüdischen Schüler*innen.
Julia Bernstein stellt fest, dass Antisemitismus in Bezug auf Israel unter Schüler*innen und Lehrer*innen „normalisiert“ ist. Antisemitismus werde oft „als Rassismus missverstanden“. „Es zeichnet sich eine deutliche Kontinuität des Antisemitismus ab.“ Die Befragten berichten, dass sie oft mit antisemitischen Stereotypen konfrontiert werden, z.B. „Geldaffinität, Gier, Geiz“, „Verschwörung und Herrschaft“, „Jüdische Körperlichkeit“, z.B. „schwache Statur, krumme Nase“, Israel als „Kindermörder oder Aggressor“. „Auch Lehrer*innen feinden jüdische Schüler*innen und ihre Eltern an.“ Überraschend – so Julia Bernstein – war für sie der hohe Anteil an „Vernichtungsphantasien“ im alltäglichen Kontakt in den Schulen (mehr oder weniger wortgleich mit ‚Schlachtgesängen‘ bei Fußballspielen oder antiisraelischen Demonstrationen, wie sie der Unabhängige Expertenkreis dokumentiert).
Die Debatte um die Zunahme von Antisemitismus wird von einer Debatte um die Schuldigen begleitet und zum Teil auch von ihr überlagert. Während einige ausschließlich die rechte Seite der Politik beschuldigen, beschuldigen andere ausschließlich die muslimische Seite. Jede Seite versucht letztlich, sich von antisemitischen Ressentiments freizusprechen und eigene Positionen als rein aus der Sache begründet zu legitimieren. Allerdings sind auch Koalitionen festzustellen. Wenn es gegen Israel geht, finden sich Rechts- und Linksextreme und islamistische Gruppen gerne in derselben Demonstration zusammen. Und „Linke“ behaupten ebenso gerne, als „Linke“ ohnehin immun gegen Antisemitismus zu sein.
Begründungszusammenhänge
Kaum jemand bezeichnet sich selbst als Antisemit. Dies ist seit 1945 in Deutschland verpönt. Gleichwohl enthalten viele Äußerungen antisemitische Aussagen, die sich so gut wie nahtlos aus den Antisemitismen der Vergangenheit ableiten lassen. Wer sich einen Überblick verschaffen möchte, findet verlässliche und gut recherchierte Informationen bei Walter Laqueur, Gesichter des Antisemitismus – Von den Anfängen bis heute (Berlin 2006) und bei Samuel Salzborn, Globaler Antisemitismus – Eine Spurensuche in den Abgründen der Moderne (Weinheim / Basel 2018). Walter Laqueur bietet geradezu ein Who is Who des Antisemitismus der letzten 2.000 Jahre.
Verschiedene Begründungszusammenhänge haben – so die beiden Autoren – in unterschiedlichen Zeiten Konjunktur, sind jederzeit wieder reaktivierbar und werden oft auch miteinander verbunden. Beispielhaft nennen Laqueur und Salzborn:
- Religiöse Begründungen: Christen und Muslime verweisen gerne auf die „Halsstarrigkeit“ von Juden, die den „wahren Glauben“ nicht annehmen wollten und belegen dies aus ihren jeweiligen heiligen Schriften oder den Schriften verschiedener Interpreten dieser Schriften. Die „Ritualmordlüge“ führte zu Hinrichtungen und Vertreibungen sowie in der katholischen Kirche zu Heiligsprechungen von Juden angeblich zu religiösen Zwecken ermordeter Kinder. Der Kult um den zweieinhalbjährigen Simon von Trient wurde erst 1965 eingestellt.
- Rassistische Begründungen: Der Begriff der „Blutreinheit“ wurde erstmals im 16. Jahrhundert in Spanien („limpieza de sangre“) angeführt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sorgten dann selbst ernannte Wissenschaftler wie Gobineau und Chamberlain für die Grundlagen der rassistischen Elemente des nationalsozialistischen Antisemitismus.
- Konjunktur haben immer wieder Verschwörungstheorien. Juden wurde „Brunnenvergiftung“, die Verbreitung von Krankheiten (beispielsweise der Pest) vorgeworfen, Juden wurden für politisch-ökonomische Entwicklungen verantwortlich gemacht. Ein rhetorischer Trick war die Protokollierung angeblich authentischer Äußerungen von Juden, so 1868 mit der fiktiven Rede eines Großrabbis in dem Roman „Biarritz“ und vor allem in den 1903 erstmals gedruckten „Protokollen der Weisen von Zion“, die als wörtliche Mitschrift von 24 Sitzungen führender Juden ausgegeben wurden. Die Wirkung dieser Texte war immens und dabei letztlich auch paradox. Juden wurden gleichermaßen für Kapitalismus und Kommunismus (Bolschewismus) verantwortlich gemacht. Eine Variante dieser Paradoxie ist die von selbsternannten „Israelkritiker*innen“ gerne gewählte Bezeichnung der israelischen Politik als faschistisch („wie die Nazis“).
- Ein vierter Zusammenhang ist eher psychologisch zu erklären. „Schuldabwehr“ und „Täter-Opfer-Umkehr“ hängen durchaus damit zusammen, dass niemand sich einen Antisemiten nennen lassen möchte, Die Propaganda der Nazis, dass Juden die Deutschen angegriffen hätten, gehört ebenso zu dieser Strategie wie die Aufrechnung polnischer und jüdischer Opfer durch Vertreter*innen der aktuellen polnischen Regierungspartei oder die Betonung des Leids der nach 1945 nach Westen vertriebenen Menschen im Gegenzug zur Thematisierung der Shoah. Ein weiteres Beispiel ist die von rechts wie links gleichermaßen gern geübte Kritik an israelischen Reaktionen auf terroristische Angriffe von Hamas oder Hisbollah. Reaktion auf Attentate ist Gewalt, aber was geschähe, wenn Israel die Hamas gewähren ließe? Vielleicht mag hier auch der wesentliche Unterschied zwischen dem in heutigen Meinungsumfragen konsensualen Mantra deutscher Friedensbewegungen und den Akteuren israelischer Politik liegen: „Nie wieder Krieg“ oder „Nie wieder wehrlos“?
Überforderte Gesellschaft – überforderte Schule?
Der Antisemitismus der Gegenwart erinnert an die Hydra der griechischen Sagen um Herakles. Herakles schlug ihr einen Kopf ab und es wuchsen zwei nach.
Gesellschaft und Politik wirken überfordert. Ein Beispiel: Der deutsche UN-Botschafter Christoph Hagen nannte 2019 die Hamas-Raketen auf die israelische Zivilbevölkerung und den Abriss von Häusern palästinensischer Terroristen durch israelische Bulldozer in einem Atemzug. Ursache und Wirkung wurden nicht unterschieden. Immerhin verdrehte hier ein hoher und offizieller Repräsentant Deutschlands auf höchstem internationalem Parkett die Rollen von Tätern und Opfern. Die deutsche Politik scheint sich kaum entscheiden zu können, wie sie sich gegenüber Israel – auch auf internationalem Parkett – verhält. In Sonntagsreden wird die Staatsraison beschworen, zu der die Solidarität mit Israel gehöre, doch in der Praxis scheint das Verhalten in der UNO diese Absicht nicht zu stützen.
Wenig überraschend ist bei solchen Vorbildern aus der Politik die Überforderung der Lehrkräfte, die Julia Bernstein diagnostiziert. Viele Lehrkräfte machen den Eindruck, entweder nicht hinschauen zu wollen oder nicht hinschauen zu können. Junge Menschen dürfen offenbar in den Klassen unsägliche Dinge sagen, doch Lehrkräfte heben hervor, dass derjenige (meistens sind es Jungen), der sich geäußert hat, doch ein „herzensguter“ Junge wäre (siehe Beispiele bei Julia Bernstein). Und so wundert es nicht, dass ich Hinweise habe, dass eine Schulmail der nordrhein-westfälischen Schulministerin vom April 2018 mit der Bitte um konsequentes Vorgehen gegen Antisemitismus von vielen Schulleiter*innen den Kollegien nicht weitergegeben worden sind. Könnte ja dem Ruf der Schule schaden.
Sicherlich ist Antisemitismus zum Teil auch der „Sozialismus der dummen Kerls“ (August Bebel), aber eben nur zum Teil. Louis Lewitan (Der Antisemitismus von nebenan, in: Die ZEIT 8. November 2019) zweifelt grundsätzlich an, ob Bildung eine geeignete Therapie für Antisemitismus wäre:
„Die Judenfeindschaft blüht. Als Gegenmittel wird nun Bildung gepriesen, das gehört zum Standardrepertoire von Politikern. Doch gebildete Menschen sind nicht weniger anfällig für Vorurteile als ungebildete. Vorurteile geben Halt. Es waren gebildete Menschen, Bischöfe und Könige, Stadtkämmerer und Zunftmister, Priester und Landesfürsten, die jahrhundertelang den Hass auf Juden schürten. Adolf Hitler stellte 1931 hoffnungsfroh fest: ‚Wenn eines mich an den Sieg unserer Bewegung glauben lässt, so ist es der Vormarsch unserer Bewegung in der Studentenschaft.‘ Von fünfzehn Teilnehmern der Wannsee-Konferenz am 20. Januar 1942 trugen acht den Doktortitel.“
Samuel Salzborn und Alexandra Kurtz formulieren eindeutig:
„Insofern ist schulische Intervention gegen Antisemitismus notwendigerweise immer eine Mischung aus Aufklärung, Prävention, Intervention und Repression – auch wenn sich manche Lehrkräfte dieser Einsicht aus Gründen des Glaubens an eine omnipotente Pädagogik verweigern oder sogar dagegen verwahren wollen“.
Die Kultusministerkonferenz und der Zentralrat der Juden haben im Dezember 2018 eine gemeinsame Erklärung beschlossen. Samuel Salzborn und Alexandra Kurth erwähnen diese Erklärung mehrfach lobend. Hervorzuheben ist auch die von KMK und Zentralrat gemeinsam gepflegte Datenbank unter, in der Lehrkräfte in einem Peer-Verfahren bewertete pädagogische Materialien finden. Die Datenbank wird ausgebaut.
Die KMK zeichnet sich durch ihre Initiative aus, auch gegenüber manch anderer Fachministerkonferenz. Sie ist jedoch in der Umsetzung nur so stark wie die 16 Länder. Manche sind ausgesprochen zögerlich. Und so gibt es noch viele offene Fragen: Ein sehr trauriges Kapitel sind die Schulbücher. Der Unabhängige Expertenkreis sieht hier dringenden Handlungsbedarf. Lehreraus- und -fortbildung sind ebenfalls noch entwicklungsfähig. Samuel Salzborn und Alexandra Kurth loben die Erklärung von KMK und Zentralrat, dokumentieren aber auch die erschreckend schlechten Ergebnisse einer Umfrage unter Schulministerien und Hochschulen. Oft wird Antisemitismus unter anderen Überschriften wie „Demokratie“, „Anti-Rassismus“, „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ subsummiert. Eigene Lehrveranstaltungen der Hochschulen gibt es kaum.
Herakles schaffte es, die Hydra zu besiegen, indem er die Halsstümpfe unter Hilfe durch seinen Neffen Iolaos mit einem Wagen überfuhr und verbrannte, sodass kein neuer Kopf nachwachsen konnte. Ohne ein gehöriges Maß an Repression („klare Kante!“) und sofortiger Intervention wird es beim Kampf gegen den Antisemitismus nicht gehen. Noch einmal Louis Lewitan:
„Wir müssen uns klarmachen, dass jeder Antisemit im Grunde ein Feind der Demokratie ist. Dennoch glaubt die Demokratie, sich einen gewissen Antisemitismus leisten zu können. Dass Antisemiten nach 1945 nicht härter bekämpft wurden, rächt sich jetzt. An der Härte und Konsequenz des Rechtsstaates gegenüber seinen Feinden lässt sich die Robustheit und Resilienz der Demokratie ablesen. Je nachgiebiger der Staat sich Antisemiten gegenüber verhält, umso gefährdeter ist die Demokratie.“
Norbert Reichel, Bonn
(Anmerkungen: Erstveröffentlichung im Mai 2019, Internetlinks wurden am 16. September 2022 auf Richtigkeit überprüft.)